Die zentrale Gedenkveranstaltung der Stadt Marl am Dietrich-Bonhoeffer-Denkmal auf dem Creiler Platz stand in diesem Jahr am Volkstrauertag im Zeichen der Hoffnung. Rund 100 Menschen, überwiegend Vertreter der Ratsparteien, MdB Brian Nickholz und eine Abordnung des BSV Marl-Brassert gedachten gemeinsam nicht nur der Opfer der beiden Weltkriege, sondern ebenso der vielen Menschen, die ihr Leben in einem der aktuellen oder vergangenen Kriege lassen mussten.
„Der Volkstrauertag erinnert uns daran, dass Frieden leider keine Selbstverständlichkeit ist. Er erinnert uns daran, dass wir unsere Vergangenheit nicht vergessen dürfen. Denn nur wenn wir uns bewusst machen, welche Schrecken Kriege mit sich bringen, nur dann können wir uns für den Frieden einsetzen. In diesen Tagen dürfte dies uns allen bewusst sein“, so Bürgermeister Werner Arndt. Denn leider seien Krieg und Konflikte zu täglichen Begleitern geworden. Umso wichtiger sei es deshalb, dass Menschen zusammenkommen und ein Zeichen setzen – so wie in Marl am Dietrich-Bonhoeffer-Denkmal.
Auch Benedikt Stelthove, Pastoralreferent in der Pfarrei Heilige Edith Stein Marl, der gemeinsam mit Werner Arndt zum Gedenken einen Kranz niederlegte, fand in seiner Predigt klare Worte und ging unter anderem auf Dietrich Bonhoeffers Widerstand ein: Der Titel der Bonhoeffer Biographie ,Dem Rad in die Speichen fallen‘ stehe sinnbildlich auch für den Einsatz der Menschen für Frieden.
Als Zeichen der Hoffnung und der Freude, aber auch der Erinnerung gab es für die Anwesenden kleine Tütchen mit Samen der Sonnenblume, die ein jeder und eine jede an einem eigen gewählten Ort einpflanzen können. Die Sonnenblume steht trotz der schwierigen Zeiten für Fröhlichkeit, Wärme und Lebensfreude, für Freiheit und Offenheit. Im kommenden Sommer sollen diese in der Blühphase genau daran erinnern, aber auch an das heutige Gedenken der vielen Opfer.
Für eine würdige musikalische Begleitung sorgte der wunderbare Melody-Chor unter Leitung des neuen Chorleiters Arno Bovensmann. Vorgetragen wurde unter anderem „Sag‘ mir, wo die Blumen sind“, dem Anti-Kriegslied aus den 1950er-Jahen, aber auch der Leonard-Cohen-Song „Hallelujah“, der in der Originalfassung einen biblischen Bezug hat. Herzlichen Dank allen Teilnehmenden sowie dem städtischen Orga-Team für die Planung und Durchführung der Veranstaltung. (Foto: R. Leyk)