Das junge Blasorchester Marl (jBM) gehört zu den musikalischen Botschaftern der Bergbaustadt Marl, künftig können die Mitglieder das nicht nur akustisch beweisen, sondern auch zeigen. Möglich macht dies der 1. Platz beim Marler Heimatpreis 2019 und das damit verbundene Preisgeld von 2.500 Euro. Dieses möchte man für die Anschaffung von Grubenhemden nutzen, in denen die Mitglieder künftig bei Konzerten auftreten. Außerdem soll Komposition in Auftrag gegeben werden, um 2024 an den Beginn des Bergbaus in Marl vor 125 Jahren zu erinnern. Darüber hinaus möchte das jBM eine Konzertreihe in die türkische Partnerstadt Kusadasi zum 20jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft unternehmen.
Das jBM ist der Gewinner des Marler Heimatpreises, der am Samstag erstmals vergeben wurde. Hermann Greif und Rene Lankeit nahmen die Auszeichnung unter dem Beifall des Publikums persönlich entgegen. Die Jury, so berichtete Bürgermeister Werner Arndt bei der Preisverleihung in der Aula der Scharounschule, habe auch das Generationen übergreifende Engagement des Orchesters beeindruckt. Platz zwei ging an den Heimatverein Polsum. Mit dem Preisgeld möchten die Mitglieder einen historischer Dorfrundgang gestalten. Den dritten Platz wurde dem Heimatverein Marl zugesprochen. Schon wegen seiner zahlreichen Mitglieder und Aktivitäten in fast allen Stadtteilen gehe beim ersten Marler Heimatpreis an den Heimaltverein Marl kein Wege vorbei, betonte Arndt bei der Auszeichnung.
Um den Heimatpreis hatten sich 2019 auch der Heimatverein „Länks de Biek“, die Sinsener Runde, der Kleingartenverein Brinkfortsheide, der Stadtpartnerschaftsverein Marl-Bitterfeld e.V. und das Guido-Heiland-Bad beworben. Sie erhielten als Anerkennung eine Urkunde. Bürgermeister Werner Arndt würdigte die Leistungen der Vereine für die Brauchtumspflege und ihr bürgerschaftliches Engagement zum Thema Heimat. Zur sechsköpfigen Jury gehörten Karl-Heinz Dargel und Elke Muzyczka für den Kulturausschuss, Martina Möller (Medienhaus Bauer, MZ) und Winfried Groß (Marlkasten e.V.) als externe Juroren sowie Andreas Steinberg und Bürgermeister Werner Arndt für die Verwaltung.
„Vorsicht und kritischer Reflektion“ seien allerdings angebracht, wenn Populisten versuchten, den Heimatbegriff zu instrumentalisieren und daraus „politisch Kapital zu schlagen“, so Arndt. Marl habe vielen Menschen aus unterschiedlichen Anlässen eine neue Heimat ermöglicht und sich „als tolerante und weltoffene Stadt „erwiesen“. Und viele, für die Marl zum neuen Lebensmittelpunkt geworden sei, hätten „mit ihren Traditionen und Kulturen unsere Gemeinschaft bereichert und so daran mitgewirkt, dass wir Marl heute als unsere gemeinsame Heimat erleben“.
Möglich wurde die Preisverleihung dank der NRW-Landesregierung, die ein Preisgeld von insgesamt 5.000 Euro zur Verfügung stellte. Nach der Verleihung des Heimatpreises gab es ein gut zweistündiges Blasmusikkonzert. Mitwirkende waren dabei die GreenHorns, das jBM und die Bürgerkapelle Wolkenstein aus Südtirol. Ein unterhaltsamer Abend!