Olaf Kröck (45) ist seit dem 1. August 2018 neuer Chef der renommierten Ruhrfestspiele Recklinghausen und damit Nachfolger von Frank Hoffmann, der das Festival seit 2004 erfolgreich leitete. Ich der vergangenen Woche machte er seinen Antrittsbesuch bei Bürgermeister Werner Arndt. Olaf Kröck hat „Angewandte Kulturwissenschaften“ und „ästhetische Praxis“ in Hildesheim studiert.
Im Jahr 2000 übernahm er die künstlerische Leitung des dritten europäischen Theaterfestivals „transeuropa in Hildesheim“, anschließend war er als Dramaturg am Stadttheater Hildesheim, am Luzerner Theater, am Schauspiel Essen und am bedeutsamen Schauspielhaus Bochum tätig, zunächst als Chefdramaturg und ab der Spielzeit 2017/2018 als Interimsintendant.
Die Ruhrfestspiele, betonte Olaf Kröck im Gespräch, sollen schwerpunktmäßig ein Theaterfestival bleiben. Seine ersten Ruhrfestspiele werden aber experimentierfreudiger, internationaler und vor allem politischer als in den vergangenen Jahren. Es gibt weiter nationales und internationales Schauspiel, Tanztheater, Literatur und Lesungen – jetzt auch mit den Autoren selbst. Es gibt Kabarett oder die unterhaltenden Formen des Musikalischen. Olaf Kröck will sich aber auch auf alternative Theatergenres wie „Neuer Zirkus“ und Tanz konzentrieren. „Wir wollen, dass für jeden etwas dabei ist.“ so der neue Intendant.
Insgesamt sind 90 Produktionen mit insgesamt 210 Vorstellungen geplant. Künstlerische Höhepunkte sind sicher „Wer hat Angst vor Virgina Woolf“ in der Inszenierung mit Maria Schrader vom Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und mit „The Prisoner“ das aktuelle Stück der 94-jährigen Theaterlegende Peter Brook, auf dessen leibhaftigen Besuch man in Recklinghausen hofft. Gleich drei Zirkusproduktionen werden in Marl zu sehen sein. „Das Marler Theater ist perfekt dafür“ erklärt Kröck dem Bürgermeister.
Der neue Indentant sieht Marl auch künftig als wichtigsten Partner der Ruhrfestspiele nach Recklinghausen. Die Zusammenarbeit mit dem Team des TM um Cornelius Demming sei vorzüglich, lobte Kröck. Nicht nur vom Stadttheater zeigte er sich angetan. Mit dem denkmalgeschützten Rathaus verfüge Marl über ein in seiner Architektur einzigartiges und bedeutsames Bauwerk, dass europaweit eines Gleichen suche. Er sei sehr glücklich darüber, dass das Rathaus saniert und erhalten werden soll.