Am Samstag durfte ich eine sehr interessante Veranstaltung besuchen. Im JuKuZ Hagenbusch tagte das bundesweit aktive „Netzwerk Grundeinkommen“. Eingeladen hatte Michael Levedag, Mitglied des Netzwerks und SPD-Mitglied. Dabei stellten Parteienvertreter der Linken, von „Demokratie in Bewegung“ und SPD (AK Grundeinkommen Kreis RE) ihre Vorstellungen für ein bedingungsloses Grundeinkommen dar. Als Bürgermeister habe ich die Gäste mit einem Grußwort in unserer Stadt begrüßt.
Kaum ein Thema spaltet so sehr wie das bedingungslose Grundeinkommen. Ein fixer Betrag, jeden Monat vom Staat auf die Konten der Bürgerinnen und Bürger überwiesen – ohne dass diese etwas dafür tun müssten: Das ist, vereinfacht gesagt, die Idee eines Bedingungslosen Grundeinkommens (BGE). Der Vorschlag ist kontrovers, denn er kratz an einigen elementaren Fragen: Ist der Mensch von Natur aus faul oder fleißig? Wie sehr vertrauen wir unseren Mitmenschen wirklich? Was ist der eigentliche Sinn von Arbeit? Und woran misst sich der Wert von Arbeit?
Eine Gruppe von Forschern von der Uni Konstanz und dem DIW Berlin hat 2022 in zwei repräsentativen Umfragen von 4.500 Menschen in Deutschland zur Einstellung zum bedingungslosen Grundeinkommen bemerkenswerte Erkenntnisse erlangt. Demnach unterstützen 53 Prozent der Menschen die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens. Dagegen sprechen sich lediglich 36 Prozent aus. Man darf gespannt sein, wie sich die Debatte zu diesem Thema weiter entwickelt…