Auch in diesem Jahr wieder der traditionelle Neujahrsgruß des Bürgermeisters:
Liebe Marlerinnen und Marler,
was das neue Jahr uns bringen wird, kann niemand verlässlich voraussagen. Ich halte mich deshalb gern an unseren ehemaligen Bundeskanzler und Friedensnobelpreisträger Willy Brandt, der sagte: „Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten“. Und für die Gestaltung der Zukunft unserer Stadt eröffnen sich auch im neuen Jahr hervorragende Perspektiven.
Die große Dynamik, die wir in Marl seit einigen Jahren in nahezu allen Bereichen erleben, wird auch in 2018 fortwirken. So werden wir im neuen Jahr mit der schrittweisen Aufwertung unserer Stadtmitte starten. Dazu hatten wir gemeinsam mit vielen Bürgerinnen und Bürger das integrierte Handlungskonzept Stadtmitte entwickelt. In einem ersten Schritt werden wir unser denkmalgeschütztes Rathaus von Grund auf sanieren und zu einem zentralen Treffpunkt für alle Bürgerinnen und Bürger umgestalten – auch wenn die Sanierung mehr Ausgaben erfordert als von den Gutachtern ursprünglich geplant. Und es freut mich sehr, dass inzwischen auch die Pläne eines Marler Unternehmens für ein erhebliches Investment zugunsten des Marler Stern mehr und mehr an Gestalt gewonnen haben.
Die Aufwertung unserer Innenstadt ist der Auftakt für viele weitere Vorhaben und Projekte in allen Stadtteilen. In diesem Zusammenhang begrüße ich sehr, dass Unternehmer, die unserer Stadt eng verbunden sind, weitere erhebliche Investitionen in Hüls tätigen und auch in Zukunft an der Stärkung des Stadteile mitwirken wollen. Unser Ziel ist und bleibt es, die Lebensqualität in allen Stadtteilen schrittweise weiter zu verbessern. Daher war es nur konsequent, dass der Rat der Stadt Marl allen Überlegungen, die Halde Brinkfortsheide Fortsetzung als Deponie zu nutzen, eine klare Absage erteilt hat.
Auch auf wirtschaftlichem Gebiet bieten sich in 2018 neue Chancen, die wir nutzen wollen. Neben dem Chemiepark, der sich weiterhin vorzüglich entwickelt, hat ein weltweit tätiger Investor für die Metro in Rekordzeit den größten HandelslogistikParks Deutschlands errichtet. Hier sollen über 1.000 Arbeitsplätze entstehen. Auch Marlerinnen und Marler haben bereits neue Tätigkeiten gefunden.
Ähnliche viele Arbeitsplätze wollen wir in den nächsten Jahren auch auf dem Gelände der ehemaligen Schachtanlage Auguste Victoria 3/7 schaffen. Vor wenigen Wochen hat die umfassende Machbarkeitsstudie uns bestätigt: Das geplante Industrie- und Gewerbegebiet gate.ruhr ist machbar. Jetzt wollen wir so schnell wie möglich die nördlich gelegenen Flächen entwickeln und international agierenden Unternehmen das Tor zum Ruhrgebiet und zu den europäischen Wirtschaftszentren öffnen. Zeitgleich werden wir mit Nachdruck die Planung für einen zusätzlichen Autobahnanschluss weiter vorantreiben, den die Gutachter zur Verbesserung der Verkehrsanbindung vorgeschlagen haben. Unabhängig davon werden wir die Erstellung des Lärmaktionsplans für Marl forcieren und auf Lärmschutzmaßnahmen für die Anlieger an der A 52 in Bereich des S-Bahnhofs Marl-Hamm und darüber hinaus drängen.
Für das kommende Jahr hat der Rat den Haushaltssanierungsplan fortgeschrieben und einen Haushaltsplan beschlossen, der voraussichtlich wieder mit einem positiven Jahresergebnis abschließen wird. Das versetzt uns in die Lage, auch im neuen Jahr zusätzliche Kita-Plätze zu schaffen und weitere Schulgebäude zu sanieren. Ganz oben auf der Liste stehen die Sanierung der Sporthalle an der Willy-BrandtGesamtschule und die Planungen für den Neubau der Goethe-Schule. Vor wenigen Tagen hat der Rat unserer Stadt außerdem entschieden, die Verträge der Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter zu entfristen. Damit ist die Schulsozialarbeit dauerhaft gesichert. Auch dies ist ein wichtiger Beitrag für die Zukunft unserer Kinder und unserer Stadt.
Selbstverständlich werden wir im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten auch unsere Straßen sowie Rad- und Fußwege erneuern. In diesem Jahr haben wir außerdem mit reger Beteiligung der Bevölkerung ein Mobilitätskonzept für die klimafreundliche Verkehrsentwicklung und mehr Sicherheit im Straßenverkehr auf den Weg gebracht.
Mit dem Kulturentwicklungsplan, den der Rat kürzlich beschlossen hat, werden wir auch unseren kulturellen Einrichtungen neue Perspektiven eröffnen. Ein weiteres kulturelles Highlight zeichnet sich bereits ab. Nach der erfolgreichen Teilnahme an der „Skulptur Projekte Münster“ und der Ausrichtung der „Urban Lights“ – Ausstellung der Urbanen Künste Ruhr beteiligt sich unser Skulpturenmuseum Glaskasten mit 17 der 20 RuhrKunstMuseen an einer das gesamte Ruhrgebiet umfassenden Ausstellung zum Ende des Steinkohlenbergbaus und wird einmal mehr im Mittelpunkt des Kunstinteresses stehen.
Auch die zahlreichen Vereine, Initiativen und Gruppen sowie die vielen Menschen, die sich bürgerschaftlich in ganz unterschiedlichen Bereichen engagieren, werden das gesellschaftliche und gesellige Leben in unserer Stadt wieder mit eigenen Veranstaltungen bereichern. Dafür danke ich allen von ganzem Herzen.
Wir können mit der Gewissheit in das neue Jahr gehen, dass unsere Stadt auf dem Weg in eine gute Zukunft ist. Ich lade Sie, liebe Marlerinnen und Marler, herzlich ein: Bringen Sie sich im neuen Jahr mit Ihren Anregungen, Wünschen und Ideen ein und gestalten Sie die Zukunft unseres Gemeinwesens aktiv mit. Selten war die Chance dazu so groß. Wir sollten sie gemeinsam nutzen!
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein frohes neues Jahr, Gesundheit, Kraft und Zuversicht.
Glückauf!
Ihr
Werner Arndt, Bürgermeister der Stadt Marl
P.S. Ein Dank geht an Ralf Deinl (Bildjournalist), der mir dieses wunderbare Foto aus der Stadtmitte zur Verfügung gestellt hat.