Neue Regie, ein neuer Darsteller, voller Erfolg: Der Geierabend hat am Donnerstagabend in Dortmund mit „Zechen und Wunder“ eine umjubelte Premiere gefeiert. Vom neuen Darsteller Andreas „Obel“ Obeling und der Co-Regie von Heinz-Peter Lengkeit ist das Premierenpublikum im vollen Saal der Zeche Zollern genauso begeistert wie von den bekannten „Alt-Geiern“. Nach dreieinhalb Stunden Programm gibt es minutenlang Applaus für alle Mitwirkenden.
Obel, im Revier ja kein Unbekannter, wird für seine Soli als „Wutbürger Ost“, als „Kölsche Jeck“ und als Inder in der Nummer „Bollywood-West“, einer bissigen Parodie auf den Verkauf von Thyssen-Krupp an Tata, mit dreistufigen Geier-Applaus-Raketen gefeiert. Stark auch die Leistung von Franziska Mense-Moritz, die etwa als Double von Angela Merkel überzeugender wirkt als das Original selbst.
Passend zum Ende der Bergbau-Ära trägt die diesjährige 27. Session den Titel „Zechen und Wunder“, greift aber viel mehr Themen auf als nur den Strukturwandel im Pott. Der berühmt-berüchtigte Verkehr auf der A40 wird genauso veralbert wie der aktuelle Erfolgslauf des BVB in der Bundesliga, die Verhandlungen des Brexit ebenso wie die Wahl der „Bäumin des Jahres“ im Hambacher Forst, satirisch als „Straßenbegleitgrün für Schaufelradbagger“ dargestellt.
Nicht fehlen am Premierenabend dürfen „The Voice of Schnöttentrop“, Joachim Schlendersack alias Martin Risse mit Neuigkeiten aus dem tiefsten Sauerland, der gebürtige Marler und AV-Ehrenhauer Martin Kaysh in seiner Rolle als „Steiger“ sowie Roman Henri Marczewski als Geierabend-Präsident auf Lebenszeit. Insgesamt eine starke Leistung der acht Darsteller, der fünfköpfigen Band und der zahlreichen Menschen im Hintergrund.
Unter den Gästen im Saal waren auch Marls Bürgermeister Werner Arndt, sowie einige seiner Amtskollegen, etwa aus Castrop-Rauxel, Dortmund und der Hansestadt Schwerte, 2019 Partnerstadt des Geierabend. Für den Pannekopp-Orden nominiert sind in diesem Jahr NRW-Ministerpräsident Armin Laschet für die „A40 ohne Stau“ und die DB Netz für die ungebremste Förderung der Stadt Herten. Glückauf!