Das Intercent (Internationales Bildungs- und Begegnungszentrum), die Bonifatiusschule und der Schacht 1/2 wurden in den vergangenen Wochen zum Proberaum für vier Marler Musikgruppen. Bei einem altersübergreifenden Projekt befassten sich die Nachwuchs-Sänger mit der Bedeutung von demokratischen Werten und nahmen ihre Songs professionell auf. Das Ergebnis präsentierten sie jetzt in der Turnhalle der Bonifatiusschule. Stolz standen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der Bühne und zeigten ihre eigene CD. Normalerweise ist die professionelle Aufnahme von Liedern nur Profi-Musikern vorbehalten.
Unter dem Titel „Respekt!“ sang die Klasse 4b der Bonifatiusschule zusammen mit Musiklehrer Christian Schröter über den Wunsch nach einem offenen und rücksichtsvollen Umgang miteinander. Beim Lied „Wir heißen jeden hier willkommen“ der Jahrgangsstufe 3 stand das Gemeinschaftsgefühl über alle Unterschiede hinweg im Mittelpunkt: „Jeder Mensch ist anders, keiner ist wie Du. Trotzdem kannst Du sicher sein, Du gehörst dazu!“.
Ein rauerer Ton herrschte beim Rap der „Intercent Crew 2.0“. Unter Leitung von Dave Cybis widmeten sich die Jugendlichen den Ursachen und Auswirkungen von Fake News. Dabei nahmen sie u.a. die Bildzeitung, Donald Trump und den Einfluss sozialer Netzwerke humorvoll ins Visier.
Als die Geflüchteten der städtischen Begegnungsstätte Schacht 1/2 die Bühne betraten, war es plötzlich ganz still im Publikum. Mit ihre gefühlvolle Darbietung von Bob Dylans „Blowing in the Wind“ zogen sie selbst die jüngsten Zuhörer in ihren Bann. Die Gruppe habe dieses Lied wegen seiner hohen Aktualität gewählt und weil es sehr gut die Situation vieler Geflüchteter ausdrückt, erklärte Gruppenleiter Benjamin Aust Bürgermeister Werner Arndt und den beiden weiteren Intercent-Vorstandsmitgliedern Michael Bach und Erika Benner.
Das Musikprojekt war eine gemeinsame Idee von Jennifer Radscheid (VHS) und Werner Arndt (Vorsitzender des Intercent). Dabei arbeitete das intercent zusammen mit der städtischen Flüchtlingshilfe Marl und der Bonifatiusschule in Marl-Brassert. Das Projekt wurde finanziell vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Programms „Demokratie leben!“ gefördert.