Über 300 Besucher kamen zur Ausstellungseröffnung „Der heiße Draht“ an Pfingstsonntag ins Rathaus Marl, die Hälfte davon Kunstinteressierte und Kulturpolitiker aus unserer Stadt. Die Ausstellung ist in Kooperation mit den Skulptur-Projekten Münster entstanden, die dort alle zehn Jahre und jetzt wieder 2017 stattfinden.
Professor Kasper König, Ausstellungsleiter aus Münster, hielt ein flammendes Plädoyer für eine höhere Wertschätzung der Kunst und lobte die konzeptionelle Arbeit des Marler Skulpturenmuseum. Marl Museumsdirektor Georg Elben lobte die kollegiale Zusammenarbeit mit Kaspar König und seinem Team. Außerdem bedankte er sich bei den Sponsoren und Unterstützern der Ausstellung.
Für Bürgermeister Werner Arndt ist die Partnerschaft mit Münster eine „Anerkennung für die hochwertige Sammlung und die museale Arbeit des Skulpturenmuseums Glaskasten sowie für den Mut, mit dem Marl seit Beginn der 70er Jahre zeitgenössische Skulpturen zeigt und Diskussionen über Kunst und den öffentlichen Stadtraum anstößt“. Vor allem aber sei die Kooperation mit der Skulptur Projekte Münster „eine einmalige Chance, zusätzliche Kunstwerke zu sehen und Kunst in Marl neu zu erleben“.
Bei „The Hot Wire“ werden Skulpturen zwischen den Partnerstädten auf Zeit getauscht, um die Werke an einem anderen Standort und unter komplett anderen sozialen und städtebaulichen Bedingungen neu zu befragen. Ludger Gerdes „Angst“ und Olle Bærtlings filigrane Raumzeichnung aus dem Marler Stadtzentrum gehen für die Dauer der Ausstellung nach Münster – dafür finden Werke der vergangenen Ausgaben der Skulptur Projekte seit 1977 vorübergehend einen neuen Standort in Marl. Die Umsetzung von Richard Artschwagers „Fahrradständermonument“ sowie die Wiederaufführung von Reiner Ruthenbecks 1997 in Münster gezeigten Performance mit zwei Pferden schlagen einen Bogen zwischen beiden Städten.