„Die Faschisten sind zurück in Deutschland“ – so titelten zuletzt nicht wenige Zeitungen. Das bewies nicht zuletzt auch das Geheimtreffen rechter Kräfte und Deutschnationalisten in Potsdam mit der Absicht, Millionen Menschen aus Deutschland vertreiben zu wollen. Aber hunderttausende Demokratinnen und Demokraten in unserem Land haben in den vergangenen Tagen eine deutliche Antwort gegeben – Wir sind mehr! Und wir sind stärker!
Auch Marl setzte heute ein beeindruckendes Zeichen, laut und bunt! Weit über 4.000 Menschen kamen zur größten Demo Marls seit vielen Jahren. Mit 300 Teilnehmenden hatten die Veranstalter gerechnet, am Ende waren es deutlich mehr. Die Botschaft der bislang schweigenden Mehrheit war klar: Wir sind mehr. Damit wurde klar Flagge gezeigt gegen Rassismus und Ausgrenzung. Zur Veranstaltergemeinschaft zählten die demokratischen Parteien, Gewerkschaften, Kirchen und Glaubensgemeinschaften sowie zahlreiche Vereine und Organisationen.
Sammelpunkt war das Bonhoeffer-Denkmal auf dem Creiler Platz. Der protestantische Theologe war am deutschen Widerstand gegen den Nationalsozialismus beteiligt und wurde 1945 von den Nazis im KZ Flossenbürg hingerichtet. Von dort ging es zu Fuß durch die Stadtmitte zum Theater-Vorplatz mit der mächtigen „La Tortuga“-Skulptur von Wolf Vostell. Mit dieser Dampflok wurden einst von den NS-Schergen Menschen in die KZ-Vernichtungslager verbracht. Zwei Orte, die mit Bedacht ausgewählt wurden und zum heutigen Gedenktag passten.
Zu den Rednern gehörten der Marler MdB Brian Nickholz (SPD), Landrat Bodo Klimpel (CDU), Pfarrerin Kirsten Winzbeck (esm), Thorsten Römer (DGB), Mert Simsir und Laura Korte (JAV Evonik) und die Fraktionsvorsitzenden der demokratischen Ratsfraktionen. Selbstverständlich bin ich als Bürgermeister gerne der Bitte nachgekommen, mich auch mit einer Rede an die Kundgebungsteilnehmer zu wenden. Den musikalischen Rahmen setzten heute Dr. Jana Emmrich und Peter F. Gesser (Gesang, Piano, Gitarre) sowie Jule und Stephan Arnold (Geige und Piano).
Ein herzliches Dankeschön geht an das Orga-Team um Jan-Stefan Heinemann und Arvid Weber (beide SPD), das Technik-Team Merten Freitag und des Theaters, die Redner:innen sowie die Musiker:innen. Auch der Polizei ist zu danken, die mit vier Einsatzfahrzeugen die Demo/Kundgebung vorzüglich absicherte. Ein abschließendes Lob des Bürgermeisters geht aber vor allem an die vielen Bürgerinnen und Bürger für ihre Teilnahme und die zum Teil mit sehr kreativen und selbst gemalten Plakaten kamen. Euer Kommen heute war ein wichtige Botschaft – danke! Ja- „Nie wieder“ ist jetzt! (Weitere Fotos sind im Netz zu finden…)