Die Schüler der Katholischen Hauptschule Marl protestieren gegen den Einsatz von Kindern als sogenannte Kindersoldaten. Ihre Aktion „Rote Hände“ wird jetzt unterstützt von Bürgermeister Werner Arndt, der am Mittwoch (12.02), dem weltweiten Aktionstag, die dortigen Klassen 9 besuchte. Dort erfuhr er von den engagierten Schülern mehr über das Thema. In mehr als 35 Staaten dieser Welt töten Kindersoldaten Menschen und werden an der Waffe ausgebildet.
Die jüngsten Kindersoldaten sind gerade mal 8 Jahre alt, weltweit gibt es bis zu 250.000 Kindersoldaten, haben die Schüler im Internet recherchiert. Häufig entführen bewaffnete Gruppen gewaltsam Kinder und Jugendliche und zwingen sie, als Kämpferin und Kämpfer oder Selbstmordattentäterin und Selbstmordattentäter, aber auch als Helferin und Helfer für sie zu arbeiten. Größtenteils werden Jungs als Kindersoldaten für bewaffnete Konflikte und Kriege rekrutiert. Aber auch Mädchen werden Opfer von unter anderem Vergewaltigung und sexueller Gewalt.
In Nigeria etwa werden verhältnismäßig viele Mädchen rekrutiert – im Jahr 2018 wurden 1.596 Jungs und 351 Mädchen rekrutiert. Yussuf stammt aus Nigeria, zusammen mit seiner Familie floh er nach Deutschland. Heute besucht der Junge die Hauptschule Marl und lernt fleißig Deutsch. Auch seine Familie war betroffen, Vater und Bruder flohen nach ihrer Gefangennahme durch Rebellen und verließen ihr Heimatland. Er weint bitterlich, als ein Film des Kinderhilfswerks Unicef über Kindersoldaten in Afrika gezeigt wird.
Das darf nicht sein, finden die Kinder und Jugendlichen der Hauptschule in Marl-Hamm und protestieren mit ihren „Roten Händen“ dagegen. Alle Schüler*innen und Lehrerkräfte der Hauptschule verewigten sich auf der vier Meter langen Papierrolle. Zuletzt setzten Schulleiterin Barbara Themann und Werner Arndt einen roten Handabdruck und ihre Unterschrift auf das Papier.
Deutschland darf keine Waffen exportieren in Länder mit Kindersoldaten fordern die Schüler*innen zum wiederholten Male von der Bundesregierung in Berlin. Bürgermeister Werner Arndt will den Protest der Jugendlichen nach Berlin übermitteln, er lobte das besondere Engagement der Hauptschüler für den Frieden und lud sie zum Gegenbesuch ins Rathaus ein.