Die Musikschule der Stadt Marl wird 50. Gefeiert wird mit einem großen Gala-Konzert am 6. Oktober. Und mit vielen Veranstaltungen während des Jubiläumsjahres – wie etwa dem Bigband-Konzert oder dem Rock-Pop-Festival Vol.3 am 9. Juni in der Aula der Scharounschule Marl.
„Die Musikschule ist ein unverzichtbarer Baustein im Bildungsangebot unserer Stadt“, sagt Kulturdezernent und Bürgermeister Werner Arndt und würdigt die städtische Einrichtung als „innovatives Zentrum der musisch-kulturellen Bildung in Marl“. In der Tat: In ihrem Jubiläumsjahr kann sich die Musikschule als attraktive Bildungseinrichtung präsentieren. Sie verfügt in der vorbildlich sanierten und denkmalgeschützten Scharounschule über ein großzügiges Raumangebot in einem einzigartigen Ambiente und hat sich mit innovativen Konzepten zu einem unverzichtbaren Bildungspartner entwickelt. Die städtische Musikschule ist heute der Taktgeber in einem umfassenden Netzwerk aus Orchestern, Chören, Bands und Musikinitiativen, die unter ihrem Dach kompetente Partner, Probenräume und Auftrittsmöglichkeiten finden.
Über 2.500 junge und erwachsene Schülerinnen und Schüler belegen die Attraktivität der Einrichtung. Gegründet wurde die städtische Musikschule 1968 von Johann Andreas Lang, dem ehemaligen Musikdirektor der Stadt Marl (siehe Foto). Er war auch einer der Gründer des Marler Debüts, einer Konzertreihe für Preisträger des Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“ die heute tonangebend für die Förderung des Klassik-Nachwuchses in Deutschland ist.
Ende der 80er Jahren wurde unter Langs Nachfolger Hans-Dieter Uhlenbruck das traditionell auf die Klassik ausgerichtete Repertoire um die Bereiche Jazz und Pop erweitert und 1990 das Jugendsinfonieorchester der Musikschule geründet. Für Furore sorgte die Marler Musikschule 1992, als ihre Leitung gemeinsam den fünf Fachbereichsleitungen übertragen wurde. Mit der Ernennung von Günter Braunstein zum neuen Leiter der Musikschule 2004 rückte die ganzheitliche künstlerisch-musische Bildung und die kreativ-künstlerische Basisarbeit in den Mittelpunkt der pädagogischen Aktivitäten. Unter seiner Leitung erweiterte die Musikschule ihr Angebot um Kunst, Theater und Tanz erweitert und veranstaltete drei Jahre lang das „Music, Dance and Arts“-Großprojekt im Theater Marl.
Außerdem wurde das Marler Modell auf den Weg gebracht sowie das ganzheitlich-musische Bildungskonzept „KuKo“ entwickelt und in den
Grundschulen etabliert. Beide sind bis heute einmalige Kooperation mit allgemeinbildenden Schulen in der Stadt, bei der Lehrkräfte der Musikschule in den
Schulen unterrichten und Schülerinnen und Schüler das Erlernen eines Instruments ermöglichen.
2007 erhielt die Musikschule, nachdem sie 1994 ihr Gebäude am Volkspark in Alt-Marl verloren hatte und der Unterricht dezentral in den Stadtteilen erteilt wurde, ein neues Zuhause in der Scharounschule an der Westfalenstraße in Marl-Drewer. In dem großzügig geplanten Gebäude, das mit seinem großzügigen Raumangebot als Musterbeispiel für die organisch-pädagogische Schularchitektur des berühmten Architekten Hans Scharoun gilt, entwickelte sich die Musikschule zum Treffpunkt für die zahlreichen Orchester, Bands, Ensembles und Musikinitiativen und zum musisch kulturellen Zentrum für den Stadtteil Marl-Drewer und darüber hinaus.
Gefeiert wird der 50. Geburtstag mit zahlreichen Konzerten, bei der sich auch die zahlreichen Ensembles der Musikschule präsentieren. Den fulminanten Schlussakkord setzt dann das große Galakonzert am 6. Oktober in der Aula der Scharounschule. Den Auftakt machte das Konzert mit den Big Band des in der Scharounschule heimischen Jungen Blasorchesters Marl mit der Los Ninos Latina Big Band aus Unna am 10. März.