Dienstagvormittag, ganz großer Bahnhof im Chemiepark Marl: Evonik-Vorstandsvorsitzender Christian Kullmann, Ministerpräsident Armin Laschet, Regierungspräsidentin Dorothee Feller, Standortleiter Jörg Harren und Bürgermeister Werner Arndt nahmen mit zahlreichen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im Rahmen eines Festakts den symbolischen Startschuss zum Bau des neuen Polyamid 12-Komplex vor. Mit dem Bau eines neuen Anlagenkomplexes für den Hochleistungskunststoff will der Chemiekonzern seine Gesamtkapazität um mehr als 50 Prozent erhöhen.
Über 400 Millionen Euro wird der Chemiekonzern nach erfolgreicher Basisplanung in den PA-12-Komplex an seinem größten Standort im Chemiepark Marl investieren, so Konzernchef Christian Kuhlmann. Neben der dort bereits bestehenden PA-12-Produktion sollen zusätzliche Anlagen für das Polymer und für seine Vorstufen entstehen. Der Anlagenkomplex soll bereits in 18 Monaten Anfang 2021 in Betrieb gehen. „Das ist die größte Investition von Evonik in Deutschland“ freute sich Ministerpräsident Armin Laschet. Marl habe sich im Vergleich gegen andere Chemiestandorte in der Welt wie Thailand oder Singapur durchgesetzt, so Kullmann weiter. „Deutschland ist ein attraktiver und wettbewerbsfähiger Industriestandort. Wir haben in Marl hervorragend ausgebildetes Fachpersonal.“
Bürgermeister Werner Arndt freute sich über die wichtige Investitionsentscheidung für Marl. Für den Standort Marl und die Region seien das wunderbare Nachrichten, so der Bürgermeister. „Die neue Anlage stärkt den Chemiepark Marl im internationalen Wettbewerb und leistet zugleich einen wichtigen Beitrag zur Sicherung und Stärkung der Beschäftigung in unserer Stadt und der Emscher-Lippe-Region, so Werner Arndt. Insgesamt werden in den kommenden drei Jahren von Evonik und anderen Standortgesellschaften über 1 Mrd. Euro im Chemiepark Marl investiert. Mit Bürgermeister Werner Arndt freuten sich auch Landrat Cay Süberkrüb und MdB Michael Groß (beide SPD), ebenfalls Gäste der Veranstaltung.
Aufgrund seiner herausragenden Eigenschaften, hoher Stabilität bei gleichzeitiger Flexibilität sowie hoher Temperaturbeständigkeit und geringem Gewicht, wird der Hochleistungskunststoff PA 12 in vielen anspruchsvollen Anwendungen als Ersatz für Stahl eingesetzt: im Automobil- und Leichtbau ebenso wie für Öl- und Gasleitungen. Zusätzlich zu dem heutigen Einsatz im Automobilbau ist Evonik auch für zukünftige Hybrid- und Elektrofahrzeuge sehr gut positioniert. Zudem kommt das Material im medizinischen Bereich und im 3D-Druck zum Einsatz.