„Wir sollten mutig sein – die Zukunft wird nicht von jenen gemeistert, die nur am Vergangenen kleben“ – das ist das Resümee von Bürgermeister Werner Arndt zum ersten Wohnungsbaukolloquium in Marl. Gemeinsam mit hochkarätigen Referenten diskutierte er am Mittwochnachmittag über die künftige Entwicklung des Wohnungsmarktes. Vertreter der örtlichen Kreditinstitute, Architekten, Wohnungsbauunternehmen, Investoren, Immobilienexperten und Lokalpolitiker nutzten das Gesprächsangebot.
Im großen Sitzungssaal des Rathauses stellte Rita Tölle vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung die aktuelle Wohnraumförderung des Landes Nordrhein-Westfalens vor. „Die Bedingungen waren noch nie so gut“, betonte sie mit Nachdruck. Melanie Kloth von der NRW.Bank referierte über den Wohnungsmarkt in Marl aus Sicht der landesweiten Wohnungsmarktbeobachtung. Dr. Christoph Alfken vom Regionalverband Ruhr analysierte die regionale Nachfrage nach Wohnraum. Und Architektin Tanja Kuckert sprach über neue Wohnmodelle, die sich auch in Marl vorstellen könne.
Nach der Pause zeigte Baudezernentin Andrea Baudek die Wohnungsbaupotenziale in Marl auf. Sie warb dafür, dass private Immobilieneigentümer mehr Fördermittel in Anspruch nehmen. „Außerdem sollten wir Interessen bündeln und den Blick für die Struktur eines Quartiers schärfen“, sagte sie. Dr. Jörg Harren, Standortleiter des Chemieparks, sprach über Wohnraumversorgung als Baustein der Mitarbeitergewinnung und Standortsicherung. Aktuell biete Marl besonders leitenden Mitarbeitern zu wenig Alternativen. An der anschließenden Diskussionsrunde beteiligten sich auch Giovanni Constanza von VivaWest und Dirk Wieland von der städtischen Wohnungsbaugesellschaft neuma.
Werner Arndt machte auf den Aspekt “ SOS = Sicherheit – Ordnung – Sauberkeit“ aufmerksam. Dort wo sich große Immobilienfonds nicht um ihren Wohnungsbestand kümmern, entwickeln sich schnell Missstände. Die Neuma sei hier das positive Gegenteil, so Arndt. Alle Beteiligten zeigten sich äußerst zufrieden mit dem Austausch. Ein Ergebnis des Tages ist ein Arbeitskreis „Wohnen in Marl“, der zeitnah ins Leben gerufen werden soll. „Kontakte sind geknüpft, jetzt können Synergieeffekte genutzt werden“, freute sich Bürgermeister Werner Arndt über den Erfolg der Veranstaltung.