Das heiße und extrem trockene Wetter macht nicht nur Menschen und Tieren, sondern auch Bäumen zu schaffen. Um sie mit ausreichend Wasser zu versorgen, ziehen die Stadt Marl, die Freiwilligen Feuerwehren und die Gelsenwasser AG an einem Strang. Auch Bürgerinnen und Bürger sind zur Mithilfe aufgerufen.
Gerade einmal zehn Prozent des üblichen Niederschlages sind im Juli gefallen. Hinzu kommt, dass sich die Böden und Pflanzen immer noch von den langen Trockenperioden des vergangen Jahres erholen müssen. Damit die 11.500 Straßenbäume in Marl trotzdem nicht die Blätter hängen lassen, sind die Mitarbeiter des Zentralen Betriebshofs (ZBH) täglich mit Tankfahrzeugen im Einsatz und erhalten jetzt Unterstützung von den Freiwilligen Feuerwehren.
Für das kommunale Grün hat die Gelsenwasser AG der Stadt Marl 5.000 Kubikmeter Wasser zur Verfügung gestellt. Auf diese Spende greift die Feuerwehr gern zurück. Feuerwehrchef Rainald Pöter hat sich bereits mit den fünf Freiwilligen Löschzügen in Verbindung gesetzt – diese haben innerhalb kürzester Zeit die Bereitschaft erklärt, mitzuhelfen. Eine Liste mit insgesamt 338 Straßen arbeiten die Männer und Frauen in ihrer Freizeit ab, um die Bäume mit einer extra Portion Wasser zu versorgen. Rainald Pöter: „Das zweite Jahr in Folge zeigen die Freiwilligen große Einsatzbereitschaft und packen engagiert mit an.“ Im vergangenen Sommer kamen so etwa 300 Stunden ehrenamtliche Arbeit zur Rettung der Marler Bäume zusammen.
Bürgermeister Werner Arndt ist sehr dankbar für die Hilfe der Floriansjünger, denn der Einsatz lohnt sich: die Bäume spenden nicht nur wohltuenden Schatten, sie leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Stadtklima. So sind zwei Drittel der Bäume im städtischen Bestand um die 80 Jahre alt und filtern mit ihren Blättern täglich ca. 36.000 Kubikmeter Luft. Dabei verbrauchen sie jeweils etwa 7.500 Liter Kohlendioxid und geben gut zehn Kilo Sauerstoff ab. Das entspricht dem Tagesbedarf von acht Erwachsenen. Doch trotz intensiver Bewässerung ist es für die Feuerwehr und den ZBH bei den extrem hohen Temperaturen eine Herausforderung, den Wasserbedarf der Pflanzen zu decken. Deshalb bittet der Bürgermeister alle Bürgerinnen und Bürger um ihre Mithilfe. „Im letzten Hitzesommer wurden viele Marler zu Baumrettern. Sie haben uns tatkräftig beim Kampf gegen die Trockenheit unterstützt“, erinnert sich Andrea Baudek, die als Baudezernentin auch für die Abteilung Umwelt und Grün zuständig ist. Mit dem Bürgermeister gemeinsam hofft sie, dass wieder viele der Bitte folgen.
Schon mit wenig Aufwand können Anwohner den Bäumen und Grünflächen vor der eigenen Haustür etwas Gutes tun. Die Wassermenge, die ein einzelner Baum pro Tag benötigt, hängt u.a. vom Alter, von der Gattung, dem Standort und der Bodenbeschaffenheit ab. Drei bis vier Eimer lindern den Durst der Bäume und bewahren sie vor dem Austrocknen, so die Fachleute der Verwaltung. Bildzeile Bereits im letzten Hochsommer hatten zahlreiche Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren die Straßenbäume gewässert. Auch jetzt haben sie wieder ihre Hilfe zugesagt. Herzlichen Dank für dieses Engagement sagt der Bürgermeister!