Wer in diesen Tagen über die Herzlia-Allee in der Stadtmitte fährt, wird sie sicherlich schnell entdecken: Eine bunte Friedenstaube verschönert jetzt den Grünstreifen an der Kuşadası-Brücke und ruft alle Marler*innen zu einem harmonischen Miteinander auf. Gestaltet haben die Skulptur Teilnehmer*innen des deutsch-türkischen Jugendprojektes „Tauben für Marl“.
„Die Taube steht für Frieden, Völkerverständigung und eine enge Gemeinschaft“, erklärte die Schülerin Rayan El-Zein Bürgermeister Werner Arndt, der stellvertretenden Bürgermeisterin Ayşe Serifoǧlu und weiteren Vertretern aus der Partnerstadt Kuşadası bei der feierlichen Enthüllung. Fünf Tage lang hat sich die 17-Jährige zusammen mit vier Mitschülern der Willy-Brandt-Gesamtschule und sechs jungen Erwachsenen aus Kuşadası künstlerisch mit dem Thema Frieden auseinandergesetzt. Die Taube ist auch ein Symbol für die Stadt Kuşadası, deren Name sich im Türkischen von „kuş“ (Vogel) und „ada“ (Insel) ableitet.
Der Standort der Skulptur war schnell gefunden. Anlässlich der zehnjährigen Partnerschaft mit Kuşadası hatte die Stadt Marl 2010 die Brücke an der vielbefahrenen Herzlia-Allee in „Kuşadası-Brücke“ getauft. „Seither ist die Brücke ist ein Symbol der engen Partnerschaft unserer beiden Städte“, betonte Bürgermeister Werner Arndt. „Wir wollen gemeinsam Brücken schlagen und ein Zeichen des Friedens in die Welt senden.“ Für Amtskollegin Ayşe Serifoǧlu seien dazu gerade Jugendbegegnung von großer Bedeutung. Sie forderte die jungen Menschen auf, offen aufeinander zuzugehen, Freundschaften zu schließen und immer neue Projekte zu initiieren.
Außer der Skulptur finden aufmerksame Bürger noch eine weitere Taube im Stadtzentrum: In einem Graffiti-Workshop ist eine farbenfrohe Wand am Rathaus entstanden. Das deutsch-türkische Friedensprojekt haben der Städtepartnerschaftsverein Marl-Kuşadası und die Hüls-AG Stiftung ermöglicht. Außerdem wurde es im Rahmen des Programms „Europa bei uns Zuhause“ vom Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales des Landes NRW gefördert. Für das kommende Jahr ist eine Fortsetzung in der Türkei geplant.