Weiberfastnacht in Marl: Bei strahlendem Sonnenschein aber sibirischer Kälte forderten Marls Jecken pünktlich um 11:11 Uhr vom Hausherrn lautstark Einlass ins Rathaus. Bürgermeister Werner Arndt war für den traditionellen Rathaussturm in die Rolle des Werner (Harry) Potter geschlüpft und verwehrte hartnäckig den Einlass in sein Zauberschloss.
„Als Muggels habt Ihr in diesem Haus nichts verloren, für unsere Amtswelt, ihr seid nicht auserkoren!“ schmetterte er den Karnevalisten um Nicole Prinz-Stojek im Reim entgegen. Unterstützt wurde der Bürgermeister durch Vertreter der Kommunalpolitik wie Jörg Terlinden, Elke Muzyczka, Dennis Segbers, Margot und Otto Schübbe, Brian Nickholz, Dietlind Gull, Renate Hermann und Sylvia Sakowski sowie Baudezernentin Andrea Baudek.
„In Marl läuft es wie von Zauberhand. Wir haben den richt‘gen Kurs erkannt, die Chancen und Risiken abgewogen, Entschlüsse und Pläne zurechtgebogen“, rief das Stadtoberhaupt mit Hut, Zauberstab, Umhang und Harry-Potter-Brille verkleidet. „Die Zuversicht ist weit verbreitet, der Zaubertrank ist vorbereitet. Mit vielen großen Erfolgen werden wir Marl vergolden.“ Viel Eindruck hinterließ er mit seinen Sprüchen nicht bei der standfesten Meute. Trotz Wind und Wetter wichen sie nicht von der Stelle und erweichten so schließlich das Herz des Zaubermeisters: „Der Tarnumhang bleibt heute in der Kiste, Ihr alle steht auf meiner Gästeliste.“
So übernahmen die Narren triumphierend den goldenen Rathaus-Schlüssel und begannen sogleich in der Ratsstube mit ihrer Siegesfeier. DJ Günni alias Günther Dezelak bot das musikalische Rahmenprogramm, Sternburger-Prinz Christian Stojek sorgte mit eindrucksvollen Gesangseinlagen für ordentlich Stimmung, und Zaubermeister Werner Arndt attestierte der siebenköpfigen Sternburger-Tanzgarde ihre blutdrucksteigernde Wirkung beim männlichen Teil der Besucher.
Damit es nicht zu ernsten gesundheitlichen Zwischenfällen kommen musste, kümmerten sich die fleißigen Rathauselfen um Heike Lueg, Sevgi Erdag und Sabine Dopatka um das leibliche Wohl. Für das Herz gab es von Arndt zusätzlich noch ein Dankeschön in Form von tollen Karnevalsorden für die anwesenden Vereine Länks de Biek, Heimatverein Colonia, Sternburger und dem Dreigestirn von St. Franziskus, Pfarrwer Ulrich Müller und Schwester Aloysiana, „Werners fleißige Bienchen“ um CDU-Ratsfrau Astrid Koop sowie andere verdiente Jecken. Für dieses Jahr ist es also für die Karnevalisten gut ausgegangen.
Doch gab es von Werner Arndt gleich noch eine Empfehlung für den nächsten Rathaussturm: „Zuvor, Ihr habt es sicher schon gelesen, schwingen wir uns bald auf uns‘re Zauberbesen und fliegen geschwind rüber zum AV-Gelände, die Strapazen im Rathaus hier nehmen ein Ende.“ Helau und Alaaf!