Im Rahmen der diesjährigen Frauenkulturtage und auf Einladung von Bürgermeister Werner Arndt trafen sich heute 40 Frauen aus Ratspolitik, Verwaltung und dem Integrationsrat sowie des Vereins „Frauen helfen Frauen“ zum Frauenfrühstück im Rathaus. Unter dem Motto „Starke Frauen in starken Berufen“ ging es um die beruflichen Erfahrungen von Frauen, die als Führungskräfte in eher „typischen Männerdomänen“ tätig sind und erfolgreich arbeiten.
Schon mit 19 Jahren zog Anke Strüber-Hummelt in den damals 35-köpfigen Betriebsrat des Chemieparks ein. Im Jahr 1987 wurde die gelernte Chemikantin 1987 freigestelltes Mitglied des Gremiums. Seit 2017 ist sie Vorsitzende des Betriebsrates des Gemeinschaftsbetriebes Marl, Evonik Industries AG. Als erste Frau seit Unternehmensgründung steht sie der wichtigen Arbeitnehmervertretung vor. Die Familienarbeit habe sie sich stets mit ihren Gatten teilen können, dadurch wurden Beruf und Familie für sie vereinbar. Für einen werksnahen Betriebskindergarten habe sie sich als engagierte IGBCE-Gewerkschaftlerin über viele Jahre bemüht, so Anke Strüber-Hummelt. Im vergangenen Jahr wurde die Evonik-Kita „Bunte Moleküle“ endlich Wirklichkeit – ein vielleicht später, aber wichtiger Erfolg.
Die Ärztin Claudia Held ist Gynäkologin und leitet die frisch sanierte Frauenklinik der Paracelsus-Klinik in Marl. Die heute 40-jährige erlernte den Beruf der Krankenschwester, anschließend studierte sie Medizin an der Ruhr-Universität in Bochum. Als Kind einer Taxifahrerfamilie finanzierte sie ihr Studium berufsbegleitend als Krankenschwester. Seit 2010 arbeitet sie als Ärztin, zunächst am Prosper in Recklinghausen, im Jahr 2015 wechselte sie zur Klinik nach Marl und arbeitete als Oberärztin. Die Erziehungsarbeit für das gemeinsame Kind teilt sie sich mit ihrem Ehemann.
Marls neue Sozialdezernentin Claudia Schwidrik-Grebe war die dritte „starke Frau“ des Tages. Sie war kurzfristig für die verhinderte Präsidentin des Regierungsbezirks Münster, Dorothee Feller, eingesprungen. Ihre Mutter habe stets Wert darauf gelegt, dass auch Mädchen eine gute Schulausbildung erfahren, so Claudia Schwidrik-Grebe. Für sie sind eine gute und qualifizierte Ausbildung sowie eine verlässliche Kinderbetreuung der Schlüssel zur beruflichen Gleichberechtigung. „Nur dann haben Frauen auch tatsächlich die Wahl, sich für oder gegen eine berufliche Karriere zu entscheiden.“
Am Ende der Diskussion waren sich die Teilnehmerinnen einig, dass die Gesprächsreihe „Starke Frauen in starken Berufen“ auch im kommenden Jahr eine Fortsetzung erfahren soll. Der Dank des Bürgermeisters geht an die drei „starken Frauen“, alle Teilnehmerinnen der Veranstaltung, die Gleichstellungsbeauftragte Kim Karina Bönte für die Koordination der Frauenkulturtage sowie an Heike Lueg und Sabine Dopatka, die sich für die Organisation des Frauenfrühstücks verantwortlich zeigten.