Die in Dorsten geborene Juristin Dorothee Feller (CDU) ist seit September 2017 Regierungspräsidentin von Münster. Damit ist sie die erste Frau in dieser Leitungsfunktion in der langjährigen Geschichte der Behörde. Zum Bezirk gehören insgesamt 78 kleine und große Kommunen des Münsterlandes und der Emscher-Lippe-Region. Die Bezirksregierung mit ihren vielfältigen Aufgaben ist die staatliche Mittelinstanz zwischen Landesregierung/-ministerien sowie den Städten und Landkreisen im Bezirk.
Im Rahmen ihrer Gemeindebesuche machte Dorothee Feller gestern Station in Marl, der fünftgrößten Stadt ihres Verantwortungsbereiches. Nach einem vier-Augen-Gespräch mit Bürgermeister Werner Arndt kam sie mit den Vertretern der Ratsfraktionen und dem Verwaltungsvorstand zusammen. Themen waren dabei die anstehende Rathaussanierung, der Haushalt für das kommende Jahr, die vom RVR geplante Deponie in Marl, das Wirtschaftsförderprojekt „Gate.Ruhr“ und die Landesunterkunft für Flüchtlinge in Marl-Drewer.
Die Regierungspräsidenten lobte die Ratspolitiker für ihr ehrenamtliches Engagement vor dem Hintergrund zahlreicher Herausforderungen. Staatliche Politik sei für die Menschen zu aller erst in der Gemeinde erfahrbar, so die Juristin. Sie lobte weiter das Engagement von Bürgermeister, Rat und Verwaltung in Sachen Haushalt, hier habe Marl Beachtliches geleistet im NRW-Stärkungspakt. Das Lob konnte der Bürgermeister erwidern, Werner Arndt lobte die hervorragende Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung. Wörtlich: „Frau Feller hat immer ein offenes Ohr für die Probleme unserer Region und unserer Stadt“. Auf Nachfrage zum Thema Deponie konnte Dorothee Feller erklären, dass der Bezirksregierung noch kein Antrag des Betreibers für ein Planfeststellungsverfahren vorläge.
Abschließend machte sich Feller in der ehemaligen Hauptschule Kampstraße ein Bild vor Ort vom geplanten Kulturbildungszentrum „Marschall 66“. Baudezernentin Andrea Baudek, Kulturamtsleiterin Stefanie Dobberke und Museumsleiter Georg Elben erläuterten die Umbaupläne. Im sanierten Gebäude sollen die städtische Bibliothek, das Skulpturenmuseum, die Kreativabteilung der VHS und ein Cafe mit Kleinkunstbühne eine Heimat finden. Feller sagte Bürgermeister Werner Arndt Unterstützung beim Projekt zu. Aktuell beantragt die Stadt umfangreiche Fördermittel bei Bund („Nationale Projekte des Städtebaus“) und Land („Dritte Orte“).