Der erste der beiden Bürotürme ist nahezu vollständig eingerüstet, der andere Turm folgt in Kürze, die Entkernung der ersten Büroetagen ist angelaufen. „Die Sanierung ist für alle Beteiligten eine außergewöhnliche Herausforderung“, umschreibt Bürgermeister Werner Arndt die vielschichtigen Anforderungen, bei einer Baustellenbegehung mit regionalen Medienvertretern.
Spätestens im Frühjahr werden sich die Handwerker im Rathaus „die Klinke in die Hand geben“.Bevor die Entkernung der Türme, deren Außenverkleidungen und des Zentralgebäudes beginnen können, müssen die Gebäudeteile auch von Wärmeversorgung des Rathauses abgekoppelt werden. Stattdessen wird dort eine sogenannte Bauheizung errichtet, die die Gebäudeteile den Wintermonaten vor dem Auskühlen bewahrt und geeignete Arbeitstemperaturen für die dort tätigen Handwerkerinnen schafft.
Einen ersten Eindruck von der Entkernung der Türme, die im Frühjahr beginnt, bietet die erste Etage im Turm I. Die Büros sind verschwunden, alle Zwischenwände, die in Leichtbauweise errichtet wurden und eine flexible Raumaufteilung ermöglichten, sind restlos entfernt. Ab März wird hier und auf allen anderen Etagen auch die Außenfassade komplett entfernt. Der überwiegende Teil der Aluminiumpaneele wird überarbeitet, einige werden ausgetauscht. Die Wärmedämmung der Fassaden und die Fenster werden dabei auf den neusten technischen Stand gebracht.
Insgesamt werden in beiden Türmen ca. 4.500 qm Böden, 9.700 qm Decken und ungefähr 500 Türen ersetzt und 1.300 qm Wände neu erstellt. Das gesamte Rathausgebäude wird denkmalgerecht saniert, die Optik der Türme bleibt somit erhalten. Die Bürotürme waren die ersten Hängehochhäuser ihrer Art, die in Deutschland errichtet wurden. Das Rathaus Marl steht seit 2015 unter Denkmalschutz. Unbestritten sei das Rathaus das Herzstück des Marler Stadtzentrums, sagt Bürgermeister Werner Arndt.
Während der mehrjährigen Sanierungsphase sind später auch Baustellenbesichtigungen für interessierte Bürgerinnen geplant. Auf der Homepage der Stadt Marl soll ein Bautagebuch entstehen, dort können sich Interessierte über geplante Maßnahmen und den jeweiligen Baufortschritt informieren.