Die Stadt Marl erneuert ihr Warnsystem: 22 neue elektronische Sirenen werden die Bevölkerung bei größeren Schadensereignissen flächendeckend und unüberhörbar warnen. Eine der ersten neuen Sirenen im Stadtgebiet ist am 10.08. auf dem Dach der Paracelsus-Klinik montiert worden.
Dort nahmen in über 30 Meter Höhe Bürgermeister Werner Arndt und Peter Hutmacher, Geschäftsführer des Klinikums Vest, sowie Feuerwehr-Chef Rainald Pöter und Marcel Zink von der Technischen Leitung der Paracelsus-Klinik die neue Sirene in Augenschein. „Wir freuen uns, dass die Paracelsus-Klinik Marl als Standort im neuen Sirenennetz gewählt wurde und wir damit zum Schutz der Bevölkerung beitragen können“, sagt Hausherr Peter Hutmacher.
„Das Sirenen-Signal soll im Notfall dazu auffordern, sich in geschlossene Räume zu begeben und Türen und Fenster zu schließen sowie das Radio einzuschalten und auf Durchsagen zu achten”, erklärt Bürgermeister Werner Arndt. ”Ein Weckeffekt mit entsprechender Lautstärke ist dabei ausdrücklich beabsichtigt.”
Elektronische Sirenen dienen in Stadtgebieten zur Warnung vor besonderen Schadenslagen, wie beispielsweise Naturkatastrophen, schweren Unfällen, Schadstoffemissionen sowie vor kriminellen und terroristischen Anschlägen. Setzten die Experten bei der Alarmierung der Bevölkerung in den letzten Jahren vor allem auf die Nutzung moderner Medien wie Smartphones und Warn-Apps wie „NINA“, sind jetzt digitale Sirenen gefragt, die über Funk gesteuert werden. ”Es hat sich gezeigt, dass die Bevölkerung bei großen Schadensereignissen nur begrenzt über die neuen Medien erreicht wird”, sagt Feuerwehr-Chef Rainald Pöter. ”Mit den neuen Sirenen verfügen wir über eine zusätzliche Sicherheitskomponente in unserem Warnsystem” ergänzt Werner Arndt. „Wir werden in Marl künftig wieder Sirenen einsetzen und so ein höchst mögliches Maß an Sicherheit für unsere Bürger erreichen.
Im September letzten Jahres hatte der Rat der Stadt Marl auf Vorschlag des Bürgermeisters beschlossen, die alten (analogen) Warnanlagen abzubauen und flächendeckend Sirenen mit zeitgemäßer digitaler Technik zu installieren. Eine Fachfirma hatte zuvor einen Beschallungsgutachten für das Stadtgebiet erstellt und die geplanten Standorte auf ihre technische Eignung überprüft. Hierbei wurde eine Prioritätenliste erstellt, die sowohl besondere Gefährdungspunkte als auch noch vorhandene Sirenenstandorte berücksichtigt.
Das Sirenennetz soll in den nächsten Jahren Schritt für Schritt ausgebaut werden. Die Finanzierung erfolgt im Rahmen der bereits veranschlagten Haushaltsmittel unter Einbeziehung eines entsprechenden Landeszuschusses. Zusätzliche Haushaltsmittel werden nach aktuellem Planungsstand nicht benötigt, so Werner Arndt.