Aufgrund zahlreicher Nachfragen per WhatsApp, SMS und Messenger: Mir geht es gut, ich bin unverletzt! In einigen Mediendarstellungen war behauptet wurden, ich sei in der Halloween-Nacht durch einen sog. Polen-Böller verletzt worden.
Kurz zum Thema: Donnerstagabend ab 19:00 Uhr war ich auf der Forumsplatte in der Stadtmitte, um mir ein persönliches Bild vom Halloween-Abend zu machen und den Einsatzkräften (Polizei, KOM) und unseren mobilen Jugendarbeitern Anerkennung zu zollen. Im Vorjahr hatte es an Halloween Ausschreitungen mit Randalierern gegeben in der Stadtmitte.
Weiter wollte ich mit Menschen des Stadtteils ins Gespräch kommen, was mir auch gelang. Lange war die Lage relativ ruhig. Zwar immer wieder Schaulustige vor Ort, immer wieder mal ein Böller im Stadtgebiet zu hören. Man durfte annehmen, dass die mobile Videoüberwachung Randalierer abschrecken könnte wie von Innenminister Reul erhofft.
Später eskalierte die Lage schlagartig. Ein Gruppe von – mir fällt kein anderer Begriff ein – vermummten Kriminellen, stießen aus der Planetensiedlung immer wieder auf die Bahnbrücke vor und warfen „Polenböller“ in Richtig Forumsplatte. Dort standen Polizeikräfte, unser KOM und inzwischen auch der Löschzug Alt-Marl unter Leitung von Zoltan Bokor. Diesen hatte ich herbeigerufen, um diesen dunklen Bereich auszuleuchten. Gerade zu dieser Abendzeit treffen viele Berufspendler am Bahnhof ein.
Gut, dass die Feuerwehr und Stadtbrandmeister Pöter vor Ort waren, denn die Kriminellen gingen dazu über, brennende Einkaufswagen in Richtung der Einsatzkräfte zu schieben. Diese konnten aber schnell gelöscht werden. Dazu immer wieder Attacken in Richtung Einsatzkräfte, potentiell schwere Verletzungen und Schlimmeres billigend in Kauf nehmend. Einer dieser Kracher ist nur 1 m entfernt von meinem Ordnungsamtschef und mir explodiert.
Später wurden der Busbahnhof abgesperrt, der Polizeihelikopter „Hummel“ mit Wärmebildkamera kam zum Einsatz. Weitere Einsatzkräfte mit „schwerer“ Ausrüstung der Polizei trafen ein. Ich wurde gebeten, den Bereich zu verlassen mit Hinweis auf potentielle Gefahren durch die Kriminellen. Die Randalierer waren inzwischen zu Steinwürfen übergegangen, gerade in der Dunkelheit eine große Gefahr.
Zu den kriminellen Randalierern konnte ich am Tatabend leider nichts sagen. Alle waren mit typischer Freizeitkleidung bekleidet und trugen Halloween- oder Sturmmasken. Von den Bewegungen her tippte ich auf jüngere Männer. Da ich mindestens einmal „Allahu Akba“ beim Böllerwurf hören konnte, mag dies ein Hinweis auf die Tätergruppe sein, gesichert war das an Halloween aber nicht.
Die MZ berichtete inzwischen, dass eine Gruppe junger männlicher Jugendlicher im Alter von 14-25 Jahren festgenommen wurden. Gut so! Auch Videos vom Abend kursieren inzwischen im Netz. Alle Tatverdächtigen sind in Marl wohnhaft: sehr schade. Ich erwarte definitiv die volle Härte des Gesetzes. Für mich ist dieses ist ausdrücklich kein Fall für die Jugendhilfe! Hier wurde geplant und mit Vorsatz kriminell und aggressiv agiert: Landfriedensbruch, Sachbeschädigung, Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz, versuchte schwere Körperverletzung.
Ich danke für das gezeigte Mitgefühl an meiner Person. Gottlob gab es an dem Abend keine Personenschäden zu beklagen, alle Einsatzkräfte und Unbeteiligte sind körperlich wohlauf. Am Feuerwehrfahrzeug des Löschzugs Alt-Marl entstand Sachschaden durch Steinwürfe der Randalierer. Zurück bleibt eine Stadt, die der Halloweenabend in Angst und Schrecken versetzt hat.
(Foto: die mobile Videoanlage der Polizei NRW)