Während der Corona-Pandemie warten viele Eltern sehnsüchtig auf die Öffnung der Kitas. Der Spagat zwischen Beruf und Kinderbetreuung bei geschlossenen Schulen und Kitas stellt Mütter und Väter oftmals vor große Probleme. Verbinden sich berufliches „Homeoffice“ und Kinderbetreuung, gehen Eltern häufig sprichwörtlich auf dem Zahnfleisch.
Jetzt soll die Kinderbetreuung nach Maßgabe des NRW-Familienministeriums in vier Stufen wieder hochgefahren werden. Ab Donnerstag (14. Mai) sollen auch in Marl gut 300 Kinder die neun städtischen Kindertageseinrichtungen besuchen oder in der Tagespflege betreut werden.
„Familien und Kinder brauchen eine Perspektive, ihre Bedürfnisse müssen stärker berücksichtigt werden“, sagt Bürgermeister Werner Arndt. Der Bürgermeister begrüßt, „dass es im Kita-Bereich jetzt schrittweise vorwärts geht“. Die Verwaltung setzt die Vorgaben der Landesregierung nun gezielt um.
Nach dem Willen der Landesregierung werden zunächst Vorschulkinder mit Anspruch auf Leistungen nach Bildungs- und Teilhabegesetz (BuT) haben, sowie 39 Kinder mit Behinderungen wieder in die Kitas dürfen. Außerdem dürfen zu den bereits 30 betreuten Kindern 78 weitere Kinder ab zwei Jahren wieder von ihren Tagesmüttern betreut werden. In den Notgruppen kümmern sich die Erzieher*innen bereits um 89 Kinder.
In einer zweiten Stufe ab dem 28. Mai sollen dann auch alle anderen Vorschulkinder zurück in die Kindertageseinrichtungen. In der dritten Stufe, die voraussichtlich Mitte Juni startet, soll allen Kindern der Besuch ihrer Einrichtung oder Kindertagespflegestelle ermöglicht werden. In welchem Umfang dies möglich ist, kann heute noch nicht verlässlich gesagt werden, sagt die Stadt.
Für die Wiederaufnahme der Betreuung sind alle erforderlichen Hygienevorschriften zu gewährleisten. „Eltern sollten mit ihren Kindern vor dem Kitabesuch die notwendige Handhygiene sowie die Nies- und Husten-Etikette besprechen“, empfiehlt Sozialdezernentin Claudia Schwidrik-Grebe. Hinweise zu anschaulichen und kindgerechten Materialien zur Hygiene finden Eltern im Internet unter www.marl.de/corona.
Laut Stadtverwaltung sollen Erzieher*innen, die einer Risikogruppe angehören, im Mai noch nicht in den Kitas und in der Tagespflege arbeiten. Weiterhin gilt das allgemeine Betretungsverbot in den Kitas. Das heißt, dass die Kinder wie bisher am Eingang vom Personal in Empfang genommen werden. In Marl gibt es insgesamt 724 städtische Kita-Plätze sowie 178 Betreuungsplätze in der Kindertagespflege.