Seit über 150 Jahren kämpfen SPD-Frauen für Frauenrechte: wie z.B. für die Einführung des Frauenwahlrechts vor 100 Jahren, für die sexuelle Selbstbestimmung und ein Leben frei von Gewalt und für die Aufstiegsmöglichkeiten. Die rechtliche Gleichstellung der Geschlechter in Deutschland ist erreicht, aber sie ist noch lange nicht in der Lebensrealität aller Frauen und Männer angekommen.
Die SPD-Frauen wollen eine Gesellschaft, in der Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer sexuellen Identität, ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft oder Religion respektvoll miteinander umgehen. Respektlosigkeiten gegenüber Frauen und gesellschaftlichen Minderheiten, wie wir sie bei den europäischen Rechtspopulisten erlebt haben und immer wieder erleben, tritt die AsF mit aller Entschiedenheit entgegen. Die AsF steht solidarisch zusammen, um die mühsam erkämpften Frauenrechte zu verteidigen und weiter für die Durchsetzung der Gleichstellung von Frauen und Männern zu kämpfen – in allen gesellschaftlichen Bereichen, auf allen Ebenen.
Heute am 8. März, dem internationalen Tag der Frau, unternahm die Marler AsF (Arbeitsgemeinschaft für sozialdemokratische Frauen) eine frauenpolitische Stadtrundfahrt und Spurensuche durch Marl. Dabei wurde an starke Frauen wie Lucy Romberg, Julie Kolb, Sophie Scholl, Marie Juchacz, Auguste Victoria, Inge Donnep, Maria Ansorge, Waltraud Lehn, Gisela Brauckmann und andere mehr erinnert.
Zunächst versammelte man sich am Grab von Lucy Romberg, Namensgeberin der gleichnahmigen AWO-Altenpflegeschule in Drewer-Süd. Das Grab befindet sich im Friedenspark, unweit des Rathauses. Bürgermeister Werner Arndt erinnerte an das Wirken dieser „starken Frau“. Zu Kriegszeiten war eine aufrechte und selbstständige Frau wie Lucy Romberg den Nazis ein Dorn im Auge. Sie wurde fristlos entlassen, verhaftet und sogar vor dem Volksgerichtshof angeklagt. 1947 gründete sie in einer Behelfsunterkunft auf Sylt den ersten Ausbildungskurs der AWO-Schwesternschule, diese Ausbildungsstätte wurde 1953 nach Marl verlegt. Lucy Romberg begründete dort die moderne Altenpflege, eine wahre Pionierin. Noch heute prägt der Geist der Gründerin die AWO-Einrichtung an der Wiesenstraße.
„Starke Frauen wie Lucy Romberg“ so der Bürgermeister wörtlich „können auch heute als Vorbild dienen; auch sie erinnern an ein bis heute lebendiges Symbol für den Kampf der Frauen um gleiche Rechte und Chancen: den Weltfrauentag“. Anschließend wurden rote Rosen niedergelegt und still der Toten gedacht. Anschließend „schickte“ Werner Arndt die gut 40 Frauen um AsF-Chefin Bettina Hartmann auf die geplante Stadtrundfahrt. Vielen Dank für eurer Engagement, sagt der Bürgermeister!