Heute auf den Tag genau vor 10 Jahren starb Julie Kolb im Alter von 86 Jahren. Heute erinnerten Weggefährten aus Arbeiterwohlfahrt (AWO) und SPD sowie Freunde und Familienangehörige an die Verstorbene. Zum Gedenken traf man sich im Kolumbarium St. Konrad an der Tannenstraße und anschließend zum Kaffee im Julie-Kolb-Seniorenzentrum am Lipper Weg in Marl-Hüls. Jens Vogel als Vorsitzender der AWO und Bürgermeister Werner Arndt erinnerten mit Ansprachen, Brian Nickholz (SPD Marl) und Jörg Terlinden (SPD-OV Drewer-Nord) sowie Friedhelm Schlichting (ehemaliger Leiter AWO-Seniorenzentrum) sprachen Grußworte.
Hier der Nachruf von Bürgermeister Werner Arndt: „Julie Kolb hat sich zeitlebens um das soziale Wohl in Marl verdient gemacht und wird auch weiterhin ein großes Vorbild für soziales Engagement bleiben. Julie war eine leidenschaftliche Kämpferin für mehr soziale Gerechtigkeit. Sie war eine „Herzlichkeit in rauer Verpackung“, ein „Ehrenamtlicher Profi“ und eine der Frauen der ersten Stunde nach dem 2. Weltkrieg – ein Urgestein und starker Motor unserer AWO in Marl.
Als ehrenamtliche Geschäftsführerin der AWo hat sich Julie Kolb von 1960 bis 1989 mit großer Energie und Tatkraft für die Belange von sozial benachteiligten Menschen eingesetzt und das Beratungs- und Betreuungsangebot in unserer Stadt maßgeblich mitgeprägt. Sie hat sich als aufrechte und unermüdliche Anwältin der Menschen, die auf soziale Hilfe angewiesen waren, große Sympathie und Anerkennung erworben. Julie Kolb hat mit Engagement, Entschlossenheit und Sensibilität maßgeblich dazu beigetragen, dass Menschen in unserer Stadt in schwierigen Lebenssituationen Hilfe und Unterstützung erhielten und neue Zuversicht schöpfen konnten.
Mit dem Namen von Julie Kolb untrennbar verknüpft ist das Seniorenzentrum der AWO am Lipper Weg, das aufgrund ihrer Initiative entstanden ist und im Oktober 2000 – noch zu Julie Lebzeiten – nach ihr benannt wurde. Für Julie Kolb war das Engagement bei der AWO eine Lebens- UND Herzensangelegenheit. Julie Kolb war auch sozialpolitisch sehr aktiv: 20 Jahre lang vertrat sie die Interessen der Stadt Marl im Kreistag des Kreises Recklinghausen und in der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe. Als engagierte SPD-Politikerin verstand sie es, soziale Themen in unserer Stadt aufzugreifen und soziale Angebote zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger mitzugestalten. „Redet nicht, macht was“ waren typische Worte von Julie Kolb.
Dem SPD-Ortsverein Drewer-Nord, dem sie viele Jahre angehörte, war sie eine wichtige politische Ratgeberin. Für ihre besonderen Verdienste wurde Julie Kolb mit dem Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland, dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen und mit der Stadtplakette der Stadt Marl ausgezeichnet. Mit ihrem außerordentlichen Engagement im sozialen Bereich war Julie Kolb eine verdienstvolle Bürgerin in unserer Stadt und unserer Region. Julie Kolb hat sich stets um den Erhalt von Werten in unserer Gesellschaft engagiert – das verdient höchste Anerkennung und Bewunderung.
Ich freue mich, dass wir heute an eine Persönlichkeit gedenken, deren Wirken mit der Entwicklung unserer Stadt stets eng verbunden bleiben wird. Wir wollen alle gemeinsam das Andenken an Julie Kolb in Ehren halten und in ihrem Sinne und im Sinne der AWO und der Sozialdemokratie für die Menschen in unserer Stadt auch weiterhin da sein und denen, die Hilfe bedürfen, helfen. Glückauf!“