Innerhalb von 45 Minuten hatten Rettungskräfte und Mitarbeitende des Krankenhauses mehr als 200 stationäre und ambulante Patienten des Marien-Hospitals in Marl nach einem Brand evakuiert. Während die Feuerwehren aus der gesamten Region etwa 300 Leute im Einsatz hatten, waren in gleicher Stärke auch Angestellte des Krankenhauses vor Ort und halfen. Auch Polizei und Hilfsdienst waren stark vertreten. Mittlerweile sind die meisten Stationen im Marienhospital wieder belegt.
„Einen Einsatz in dieser Größenordnung habe ich in meiner Amtszeit glücklicherweise noch nicht miterlebt. Die intensive Vernetzung zwischen den Feuerwehren und den Hilfsdiensten hier ein wichtiger Pfeiler des Katastrophenschutzes in unserer Stadt. Sie alle haben gemeinsam mit den Mitarbeitenden der Klinik dafür gesorgt, dass nicht noch Schlimmeres passiert ist. Dafür möchte ich mich ganz herzliche bedankten“, sagte Bürgermeister Werner Arndt einen Tag nach dem Feuer. Schließlich hätte das Ganze deutlich schlimmer ausgehen können.
Leider ist eine bereits zuvor sehr schwer erkrankte Patientin auf dem Weg in ein anderes Krankenhaus verstorben. Näheres zur Todesursache ist nicht bekannt. Drei weiteren Menschen, die durch den Rauch verletzt Menschen wurden, geht es den Umständen entsprechend besser, Lebensgefahr besteht laut Klinikleitung nicht. Zur Brandursache kann die Polizei noch nichts sagen, die Ermittlungen laufen, das betreffende Zimmer versiegelt.
Aktuell (stand 12 Uhr) müssen drei Stationen geschlossen bleiben. So sind 14 Menschen nach Dorsten verlegt worden, sechs nach Haltern, drei in die Paracelsus-Klinik und weitere in umliegende Krankenhäuser. Der Klinikbetrieb läuft aber bereits wieder, auch wenn Operationen verschoben werden müssen. Um die Menschen vor Ort direkt zu versorgen, hatten etwa der Malteser Hilfsdienst und ASB in der Willy-Brandt-Gesamtschule eine mobile Intensivstation und eine Notaufnahme für Evakuierte eingerichtet.
Die Stadt Marl hatte bereits kurz nach der Feuermeldung ob der Krise einen Stab für außergewöhnliche Ereignisse eingerichtet. Dieser koordinierte schnell einsatzbereite Fahrzeige auf dem Parkplatz der Gesamtschule und stellte vorausschauend Räumlichkeiten innerhalb der Schule für potenzielle Verletzte oder auch Patientinnen und Patienten zur Verfügung.
Zudem wurde eine Betreuungsstelle im Stadthaus 3 (Bauturm) mit Notfallseelsorge und Betreuung für Angehörige organisiert und ein Bürgertelefon eingerichtet. Dank auch diesen Helfer:innen. Aber auch auf dem Parkplatz des Krankenhauses, in Bussen und Zelten standen Pflege- und Ärztepersonal zur Verfügung. Jeder Helfer und jede Helferin, so Werner Arndt weiter, wusste genau, was zu tun ist. Die gesamte Aktion lief in ruhigen Bahnen. Hier zahlte ich aus, dass die Stadt bei der Vergabe des qualifizierten Krankentransportes in Marl auf die renommierten Hilfsorganisationen statt auf private Dienstleister zu setzen.
Foto Ralf Deinl