Die Stadtverwaltung hat im Auftrag von Bürgermeister Werner Arndt umgehend damit begonnen, die am Donnerstag vom Kreis Recklinghausen und den kreisangehörigen Städten vereinbarten Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Cornonavirus konsequent umzusetzen. Die Stadt hat alle städtischen und genehmigungspflichtigen Veranstaltungen drinnen und draußen abgesagt. Dazu hat das Ordnungsamt Marl auch acht private Veranstaltungen kurzfristig untersagt.
Drei Veranstalter hatten ihre Veranstaltungen bereits von sich aus abgesagt. Die Stadt Marl appelliert an alle Veranstalter, größere Veranstaltungen abzusagen oder auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Welche Veranstaltungen in Marl stattfinden, entscheidet das Ordnungsamt im Einzelfall und in Abstimmung mit dem Kreisgesundheitsamt.
Das Ordnungsamt wird gegebenenfalls Verbote ordnungsbehördlich verfügen und die Einhaltung der Anordnungen überprüfen. Entscheidend ist dafür die mögliche Ansteckungsgefahr, die von der jeweiligen Veranstaltung ausgehen kann. Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern müssen aufgrund eines Erlasses der Landesregierung abgesagt werden.
„Jeder und jede Einzelne ist aufgerufen, sich in eigener Verantwortung zu schützen und die Verbreitung des Coronavirus zu verlangsamen“, appelliert Bürgermeister Werner Arndt an alle Marlerinnen und Marler. Dazu gehörten die Vermeidung von Sozialkontakten und die Beachtung der allgemeinen Hygienevorschriften. Die Stadt Marl selbst hat bis einschließlich 1. Mai alle eigenen und genehmigungspflichtigen Veranstaltungen ab Montag (16.03.) umgehend abgesagt. Abgesagt sind auch alle Veranstaltungen in städtischen oder städtisch genutzten Räumlichkeiten.
Das Theater bleibt geschlossen, alle Theater- und Konzertaufführungen einschließlich des Marler Debüt am 3. April fallen aus. Auch das Skulpturenmuseum bleibt geschlossen, alle Veranstaltungen im Museum sowie der diesjährige Almauftrieb am 4. April fallen aus. Die Verwaltung bittet um Verständnis, dass zu den Modalitäten zur Erstattung von Tickets für städtische Veranstaltungen aktuell noch keine Angaben gemacht werden können. Arndt: „Vorrang hat jetzt die schnelle und konsequente Umsetzung der Maßnahmen zur Eingrenzung des Coronavirus“.
Geschlossen bleiben außerdem die Stadtbibliothek und die Familienbibilothek Türmchen, der i-Punkt, das HoT Hülsberg, das Stadtarchiv, die städtische Spieliothek, das Hallenbad am Badeweiher und die Lehrschwimmbecken in den Schulen.
Der Lehrbetrieb in der Musikschule fällt ebenso aus wie alle VHS-Kurse mit Ausnahme der Schulabschlusskurse. Trauungen können weiterhin stattfinden, die Anzahl der Gäste ist auf das Mindestmaß zu reduzieren.
Ab Montag (16.03.) finden Termine in Bereichen mit Bürgerkontakt nur noch nach telefonischer Terminvereinbarung statt. Offene Sprechstunden wird es nicht mehr geben. Dies gilt für die gesamte Stadtverwaltung wie auch für das Jobcenter Marl. Besuche in der Verwaltung wird es dann nur noch nach vorheriger telefonischer Anmeldung und im Bürgerbüro nach Online-Terminreservierung geben (s. Button auf der Startseite www.marl.de). Die Kontaktdaten zu den einzelnen Ämtern sind auf der Homepage der Stadt Marl unter www.marl.de/dienstleistungen abrufbar. Alle Fachstellen der Verwaltung sind zur Terminabsprache außerdem über die Telefonzentrale (99-0) erreichbar.
Zu den genehmigungspflichtigen Veranstaltungen gehören unter anderem die Osterfeuer. Diese und alle weiteren genehmigungspflichtigen Veranstaltungen werden in diesem Jahr nicht stattfinden können. Notwendige Veranstaltungen finden weiterhin statt. Dazu gehören die Sitzungen des Rates oder auch die Wochenmärkte zur Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln.
Bürgermeister Werner Arndt bittet alle Bürgerinnen und Bürger dringend darum, den Regelungen Folge zu leisten. „Es geht jetzt in erster Linie darum, die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Die Stadtverwaltung wird im Rahmen ihrer Zuständigkeiten und Möglichkeiten alles erforderlich dazu veranlassen. Für die Eindämmung des Virus benötigen wir aber die Mitwirkung aller Marlerinnen und Marler“.
Die Fachstellen der Stadtverwaltung stehen nach Angaben von Arndt im ständigen Austausch mit den übergeordneten Behörden und insbesondere mit der Gesundheitsbehörde des Kreises Recklinghausen. „Wir bewerten die Lage täglich neu und werden in enger Abstimmung mit den übergeordneten Behörden die jeweils erforderlichen Maßnahmen ergreifen und die Öffentlichkeit weiterhin aktuell auf unserer städtischen Homepage und über die Medien informieren“.
Für Fragen zu städtischen Veranstaltungen, Dienstleistungen und Öffnungszeiten der Stadtverwaltung und ihrer Einrichtungen ist ein Bürgertelefon mit der Rufnummer (02365) 99-2020 eingerichtet worden. Die Hotline ist ab heute (Freitag) noch bis 18 Uhr und am Samstag und Sonntag jeweils von 10 bis 13 Uhr geschaltet. Ab Montag (16.03.) ist die Hotline zu den üblichen Öffnungszeiten der Verwaltung zu erreichen.
Für Gesundheitsfragen zum Coronavirus bietet der Kreis Recklinghausen ein Infotelefon unter der Rufnummer 02361 / 53-2626 an. Das Telefon ist montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr sowie am Wochenende von 10 bis 14 Uhr besetzt.
Die Basis für das gemeinsame Vorgehen des Kreises und der kreisangehörigen Städte bilden der Erlass des Gesundheitsministeriums zu Veranstaltungen, die Handlungsempfehlungen des Robert Koch-Instituts und die Empfehlungen der Bezirksregierung Münster. Weitere Informationen zum Umgang mit dem Coronavirus gibt der Kreis Recklinghausen auf seiner Homepage www.kreis-re.de/corona).
Über diese Maßnahmen informierte heute Bürgermeister Werner Arndt die Vertreter der Ratsfraktionen, die Mitarbeiter*innen der Stadt und die Öffentlichkeit.