Auf ordentlich verbalen Widerstand war das Marler Narrenvolk an Weiberfastnacht 2024 gestoßen, ehe es für Sternburger, Colonia und Co. den Schlüssel fürs „Rathaus“ im Pfarrheim St. Barbara gab. Marls Stadtoberhaupt nahm sich in seiner Verteidigungsrede diesmal auch selbst ein wenig auf Schippe – verkleidet als Atréju, der bekanntlich in Michael Endes „Die unendliche Geschichte“ auszieht, um Phantasien vor der Vernichtung zu bewahren. Mit dabei hatte Werner Arndt natürlich auch Glücksdrache Fuchur, sitzend auf der Schulter. Und so ging es verbal quer durch die aktuelle „unendliche Geschichte von Rathaus und Marschall 66“.
„Im Rat von Phantasien fühlt sich mancher besonders schlau, da macht man so seine Mätzchen und spielt ‘ne große Schau. Bei der Sanierung des Rathauses gab es Krawall und Getöse, so manch einer wurde gar richtig unverschämt und echt böse. Doch außer klugen Sprüchen, Wenn und Aber, blieb letztendlich nur heiße Luft und viel dummes Gelaber. Fuchur mein kleiner Glücksdrache gab uns das Zeichen, das Rathaus wird niemals vom Creiler Platz mehr weichen“, schallte es aus des Bürgermeisters Mund.
Beim Wortgefecht mit Nicole Stojek-Prinz von den GMKG Die Sternburger Marl ging es weiter munter hin und her. Doch für die Narren war klar, sie wollten an den Schlüssel. So setzte es noch den einen und anderen Seitenhieb: „Die Pflicht ist heut, dich gehen zu lassen, um zu füllen unsere Kassen. Nicht mit Geld und Projekten voller Gier, nein, mit Wein, Weib und einer Menge Fässer Bier.“
Am Ende half – wie stets in den Vorjahren auch, alles nichts, die Übermacht war zu groß. Reim hin, Widerstand her. Verwaltungsspitze und Helfer aus Politik und Verwaltung sahen ein, dass die Weiber das Sagen haben, im Pfarrheim war kein Blumentopf zu gewinnen. Bei Berlinern, belegten Brötchen, Suppe, Wurst, Bier, Saft und Sekt wurde anschließend ordentlich gefeiert.
Es regnete natürlich auch städtische Orden fürs die Karnevalsvereine Sternburger, Colonia und Länks de Biek, für die Presse, das Ehepaar Jacoby als Orga-Team des Sickingmühler Straßenumzugs, Pastor Ulrich Müller, Wilhelm Heek und Schwester Aloysiana und andere mehr. Die erste Rakete ließ denn auch nicht lange auf sich warten. Die gab es für den überaus kurzweiligen und stimmungsvollen Auftritt von Narrenkönig Oliver Richter. Aber auch die Tanzgarde der Sternburger kam nicht ohne Zugabe und Rakete aus dem Saal. Unvergessen bleibt Christian Stojek mit gewohnt tollem Gesangsauftritt.
Premiere feierten heute die „Burgkrümel“ – die Mini-Tanzgarde der Sternburger mit ihren vier- bis siebenjährigen Mädchen hatte schnell die Herzen der Karnevalisten erobert. Da durfte eine Zugabe natürlich nicht fehlen. Sehr gut gemacht. Bei den Jüngsten kam besonders der Begleiter des Bürgermeisters, Glücksdrache Fuchur, gut an. Wie immer ein gelungener Auftakt des Straßenkarnevals in Marl – Marl Helau, Sternburger Helau! Colonia Alaaf!