Zahlreiche Kerzen säumten den Hof der Käthe-Kollwitz-Grundschule mitten in Marl-Hamm. Zu der Trauerwache für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien hatte Bürgermeister Werner Arndt eingeladen. Über 300 Menschen aus dem Stadtteil, darunter Vertreter der Moscheegemeinden, der alevitischen Gemeinde und der christlichen Kirchen, von Kommunalpolitik und Stadtverwaltung nahmen heute gemeinsam Anteil und setzen ein sichtbares Zeichen der Solidarität und Hoffnung. Auch Marls Bundestagsabgeordneter Brian Nickholz war dabei. „Die schlimme Katastrophe hat bei uns in Marl eine überwältigende Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst.“ so Werner Arndt.
Die Veranstaltung wurde von der Europabeauftragten der Stadt Marl, Jennifer Radscheid, organisiert. Neben Werner Arndt sprachen Aynur Özcan von der Alevitischen Gemeinde, Muhammet Catmak seitens der Fatih Moschee, Pfarrer Roland Wanke von der ESM, Schulleiterin Barbara Klüsener und Abdulkadir Ceylan, Mitarbeiter vom Zentralen Betriebshof. Die Religionsbeauftragen der Yunus-Emre und der Fatih-Moschee verlasen eine Sure des Korans. Rene Lankeit am Saxophon sorgte für die musikalische Untermalung, Christian Koop für die Ton- und Lichttechnik.
Abdulkadir Ceylan berichtete, wie er bereits fast 9.000 Euro einsammelte bei den Kolleginnen und Kollegen des ZBH. Seine Familie stammt aus einen Dorf im Erdbebengebiet. Aber nicht nur im ZHB war die Spendenbereitschaft groß. Schnell bildeten sich nach dem Erdbeben spontane Spendenaktionen in der Stadt. Um den Opfern des Erdbebens zu helfen, verkauften Frauen der Fatih- und Kuba-Moschee am Freitag türkische Pizza gegen Spenden. Auch der Fußballverein Fenerbahce Marl und die Fußballteams der Stadtmeisterschaft spendeten.
Die Alevitische Gemeinde schickte einen Lastwagen mit Hilfsgütern auf den Weg, die Kinder der Käthe-Kollwitz-Schule bekamen stolze 1.000 Euro, die Overbergschule 500 Euro Spenden zusammen. Über den ersten Hilfstransport aus Marl berichtete Sezgin Yar. Der Bauunternehmer aus Marl-Sinsen rief einen Tag nach dem Erdbeben zu Spenden auf. „Die Hilfsbereitschaft war überwältigend.“