Liebe Leserinnen und Leser meiner Homepage!
Seit 2009 bin ich hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt Marl und berichte hier bei Facebook umfassend über meine Arbeit. Meinen dienstlichen Obliegenheiten habe ich stets hohe Priorität eingeräumt. Lange Arbeitstage, auswärtige Dienstgeschäfte und im Bedarfsfall quasi immerwährende Erreichbarkeit per Email oder Telefon sind für mich der Normalfall. Auch die Präsenz hier bei Facebook war mir immer ein Anliegen. Kein Tag, an dem nicht zahlreiche PN oder Postings eingingen sind mit Fragen, Beschwerden, persönlichen Anliegen, Hinweisen oder sonstigen Wünschen.
Stets war ich in meiner repräsentativen Arbeit als Bürgermeister gerne mitten unter den Menschen und werde dies nach meiner Genesung mit gleicher Zuwendung gerne fortführen. Meine Anwesenheit habe ich immer auch als Dank für das großartige bürgerschaftliche Engagement in der Marler Stadtgesellschaft verstanden. Die Pandemie hat für uns alle – privat wie beruflich – vieles verändert und ihre eigenen Herausforderungen formuliert.
Einigen wir aufgefallen sein, dass ich zuletzt sehr selten online war. Vor gut drei Wochen gab es für mich eine jähe Zäsur. Im Klinikum Vest RE wurde mir die entzündete Gallenblase entfernt. Im Rahmen meines stationären Aufenthaltes führten die Ärzte eine Reihe ergänzender Kontrolluntersuchungen durch, prüften mich sprichwörtlich auf „Herz und Nieren“. Die medizinischen Befunde wurden jüngst durch eine zweite fachärztliche Meinung bestätigt. Kurzum: ich werde mich schon in der kommenden Woche einer Operation unterziehen müssen. Nach dem Eingriff erwartet mich dann eine stationäre Unterbringung von ca. 3-4 Wochen. Gleichwohl betont das Ärzteteam unisono: die Zeichen stehen ganz klar auf Heilung!
Eine Erkrankung ist ausdrücklich zunächst eine persönliche bzw. familiäre Angelegenheit. Als Bürgermeister bin ich aber auch öffentliche Person und stehe oftmals im medialen Rampenlicht. Ich bin Dienstvorgesetzter für fast 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Vorsitzender des Rates/HuFA und erster Repräsentant der Stadt. Daher habe ich den Entschluss gefasst, mich zu erklären gegenüber Rat, Mitarbeiterschaft und der Öffentlichkeit. Ich möchte damit auch Mutmaßungen oder Spekulationen über meine Person verhindern, die Raum greifen könnten. Ich bin bereit den vor mir liegenden Weg zu beschreiten mit festen Willen und Zuversicht, mit Unterstützung meiner Familie und dem klaren Ziel der vollständigen Gesundung. Bitte habt Verständnis dafür, dass ich aktuell dieser Zielsetzung uneingeschränkt Vorrang einräume.
Aus diesem Grund werden ich meine Online-Aktivitäten ab dem 09. Mai 2021 temporär für die Zeit der Erkrankung schließen. Ich wünsche euch allen persönlich und für eure Liebsten Gesundheit, noch ist die Pandemie nicht überstanden. Ich hoffe abschließend, die interessierte Öffentlichkeit in Marl begegnet meiner Erkrankung und der jetzt bevorstehen Fehlzeit mit dem notwendigen Verständnis, mit Fairness und „Anstand“. Insbesondere wünsche ich mir diesen Respekt ausdrücklich auch gegenüber meiner Familie.
Für jetzt möchte ich schließen mit einem Oscar Wilde zugeordneten Zitat: „Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.“ Ich grüße euch alle sehr herzlich mit einem kräftigen Glückauf!
Euer Werner Arndt (Bürgermeister)