Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
das zurückliegende Jahr hat uns viel abverlangt. Die Corona-Pandemie hat unseren Alltag massiv verändert und nimmt unsere Gedanken und Gefühle in Beschlag.
Viele von uns sorgen sich um Ihre Gesundheit und das Wohlergehen Ihrer Liebsten, insbesondere der Älteren in der Familie. Schließlich sind auch in unserer Stadt Menschen an und mit dem Virus verstorben.
Andere wiederum sind in Sorge um ihre wirtschaftliche Existenz. Wir alle müssen weiterhin auf gesellige Treffen, auf Sportveranstaltungen, Konzerte und Theateraufführungen verzichten. Wir müssen Abstand halten zu Menschen, die uns nahe stehen. Das fällt sehr schwer. Doch es gibt keine Alternative. Wir müssen unsere Kontakte auf ein Minimum beschränken, damit wir uns und andere schützen und das gefährlichen Virus stoppen.
In den vergangenen Monaten haben viele Bürgerinnen und Bürger mit großem Einsatz geholfen, unseren Alltag aufrecht zu erhalten. Sie haben uns – so weit möglich – ein Stück Normalität bewahrt und uns die Gewissheit vermittelt, dass am Ende des Tunnels immer ein Licht erscheint. Ihnen allen möchte ich an dieser Stelle dafür von Herzen danken; ebenso allen, die uneigennützig geholfen haben, wo im Bekanntenkreis oder in der Nachbarschaft Hilfe benötigt wurde. Sie alle haben dazu beigetragen, das solidarische Miteinander in unserer kommunalen Familie zu stärken. Herzlichen Dank für Ihren Einsatz!
Liebe Marlerinnen und Marler, dass kreisweit die ersten Corona-Schutzimpfungen in Marl stattgefunden haben, ist für uns alle ein ermutigenden Zeichen. Es zeigt: Wir werden uns vom Corona-Virus unsere Zukunft nicht stehlen lassen!
In der Tat haben wir im zurückliegenden Jahr auch unter erschwerten Bedingungen wichtige Vorhaben weiter vorangebracht. Nach dem Umzug der Ämter in die drei Stadthäuser haben wir damit begonnen, unser Rathaus energetisch und denkmalgerecht zu sanieren und zu einem lebendigen Treffpunkt für unsere Bürgerinnen und Bürger umzugestalten. Der Marler Stern erstrahlt dank einer beachtlichen privaten Investition bereits in neuem Glanz.
Die Planungen für das Grimme-Quartier auf dem ehemaligen Gelände des Hallenbades sind weiter gereift, und für den neuen kulturellen Erlebnis- und Begegnungsort Marschall 66 haben wir uns bereits nennenswerte Fördermittel gesichert.
Darüber hinaus haben wir die Weichen für die Erschließung des ersten Teilstücks im neuen Industrie- und Gewerbegebiet gate.ruhr erstellt, um auf den ehemaligen Flächen des Bergwerks Auguste Victoria schnell neue Unternehmen und Arbeitsplätze anzusiedeln. Im Chemiepark nebenan baut Evonik mit millionenschweren Investitionen an der Zukunft des Chemiestandortes Marl.
Wir haben so viele Straßen erneuert wie kaum zuvor, darunter zentrale Verkehrsadern wie die Brassertstraße und die Römerstraße. Der Rat hat das klimafreundliche Mobilitätskonzept und den Radentscheid mit zahlreichen guten Vorschlägen beschlossen, die die Stadtverwaltung nach und nach umsetzen wird.
Auch in der Bildung und Kultur geht es weiter voran. Mit den digitalen Großdisplays für unsere Schulen haben wir in der Digitalisierung des Unterrichts einen wichtigen Meilenstein gesetzt. Und mit dem Beschluss des Rates über den Neubau der Goetheschule leisten wir einen weiteren wichtigen Beitrag für die schulische Bildung und die Zukunft unserer Kinder.
Um bereits die Kleinsten zu fördern und Eltern die Vereinbarung von Arbeit und Familie zu erleichtern, haben wir zusätzliche Kita-Plätze geschaffen. Im neuen Jahr werde weitere hinzukommen, unter anderem in der neuen Kita am Stadthaus 3 an der Wiener Straße.
Im Freizeit- und Sportbereich geht es ebenfalls voran. Der Gänsebrink wird aktuell erneuert, für die klimafreundliche Umgestaltung des Volksparks haben wir erst kürzlich Fördermittel in beachtlichem Umfang erhalten.
Wir haben die Dreifachhalle an der Willy-Brandt-Gesamtschule erneuert, sanieren zurzeit die Sporthalle am Gymnasium im Loekamp. Damit fördern wir den Schul- und den Vereinssport.
Auch in der Kultur richten wir unsere Angebote neu aus. Gemeinsam mit den zahlreichen Kulturschaffenden in unserer Stadt erarbeiten wir aktuell ein neues und zukunftsweisendes städtisches Kulturprofil. Die Kultur lebt von der Vielfalt. Auch die Vielfalt der Kulturen kann unsere Gemeinschaft bereichern. Daran arbeiten wir auf der Grundlage des neuen Integrationskonzeptes, an dem viele Einrichtungen, Gruppen und Akteure intensiv mitgewirkt haben.
Viele der Vorhaben werden wir im kommenden Jahr abschließen, andere fortführen. Weitere Projekte kommen hinzu, wenn wir im kommenden Jahr unser Integriertes Stadtentwicklungskonzept ISEK 2025+ fortschreiben und zusätzliche Ideen für die einzelnen Stadtteile entwickeln.
Liebe Marlerinnen und Marler, wir sind auf einem guten Weg, die Zukunft unserer Stadt erfolgreich zu gestalten. Wichtig ist, dass wir alle weiterhin bereit sind, gemeinsam tragfähige Lösungen zu finden und dabei das Wohl aller stets im Blick behalten.
Es ist jetzt von entscheidender Bedeutung, dass wir alle erforderlichen Maßnahmen, die den Vormarsch des Corona-Virus stoppen, konsequent befolgen: im aktuellen Lockdown und ebenso in den kommenden Monaten. Die ersten inzwischen erfolgten Impfungen dürfen uns nicht in trügerischer Sicherheit wiegen. Nach wie vor gilt: Der Schlüssel zum Erfolg liegt in Ihrer Hand, liebe Bürgerinnen und lieber Bürger. Jede und jeder von uns entscheidet mit ihrem und seinem Verhalten darüber, ob die Pandemie sich weiter ausbreiten kann oder gestoppt wird. Und ob es uns gelingt, Gesundheit zu bewahren und Leben zu schützen. Deshalb appelliere ich an Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger: Vertrauen Sie den Empfehlungen der Wissenschaft und den beschlossenen Maßnahmen der politischen Entscheidungsträger.
Verhalten Sie sich verantwortungsvoll, rücksichtsvoll und solidarisch: im Ihrem eigenen Interesse und im Interesse unserer Gemeinschaft!
Ich wünsche Ihnen ein gutes neues Jahr mit vielen schönen Lichtblicken. Bleiben Sie gesund und zuversichtlich!
Glückauf!