Vor dem Rathaus der Stadt Marl weht jetzt wieder die Flagge des internationalen Städtebündnisses „Mayor for Peace“. Die „Bürgermeister für den Frieden“ setzen sich seit 1982 für die weltweite atomare Abrüstung ein. Die Stadt Marl gehört dem Bündnis seit 1985 an, Werner Arndt ist seit 11 Jahren Mitglied im Bündnis.
Vertreter*innen aus Kommunalpolitik und Verwaltung hissten die große, grün-weiße Fahne am Montagnachmittag am Creiler Platz. „Mayor for Peace“ heißt das Netzwerk, für das sie steht. Jedes Jahr am 8. Juli setzen Bürgermeister damit ein Zeichen für den Frieden. In diesem Jahr gilt die Aktion besonders dem Bemühen um eine Verlängerung des New-Start-Vertrages, der im Februar 2021 ausläuft. Er ist die letzte noch gültige Vereinbarung zur Begrenzung von Atomwaffen, unterzeichnet von Russland und Amerika.
„Genau 75 Jahre nach den Abwürfen der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki hat sich die Hoffnung der Überlebenden nach einer friedlichen Welt ohne atomare Waffen leider immer noch nicht erfüllt. Wir erinnern heute mit der Flagge an dieses ernste Anliegen und unterstützen die Forderung nach ernsthaften Verhandlungen zur Abschaffung von Nuklearwaffen“, erklärt Bürgermeister Werner Arndt.
Er erinnerte an die über 200.000 Menschen, die durch die Atombombenangriffe im August 1945 ihr Leben verloren. Die Überlebenden wurden zu Strahlenopfern, deren Leiden bis heute anhält. Um ihren Wunsch nach nuklearer Abrüstung und das couragierte Verlangen nach Frieden, in die Welt zu tragen und an die nächste Generation weiterzugeben, gründeten die Bürgermeister von Hiroshima und Nagasaki die Organisation „Mayors for Peace“.
Als die Stadt Marl 1985 den „Mayors for Peace“ beitrat, gehörten etwa 100 Kommunen zu den Mitgliedern der Nichtregierungsorganisation. Heute zählt das Netzwerk 7.909 Städte in 164 Ländern. Das Hissen der Flagge erinnert an das Rechtsgutachten des internationalen Gerichtshofs in Den Haag vom 8. Juli 1996, wonach die Androhung und der Einsatz von Nuklearwaffen gegen das Völkerrecht verstoßen.