Auch in der Politik muss es ja manchmal etwas lustiger zugehen, muss es Gelegenheiten geben, kleine Grenzen zu überschreiten, Dinge zu sagen, die im ernsten Alltag fehl am Platze wären ohne allerdings dabei zu verleumden oder Angriffe unterhalb der Gürtellinie zu starten. Ja, und so erfanden kluge Menschen den politischen Aschermittwoch. Der politische Aschermittwoch der Marler SPD findet seit vielen Jahren im Ernst-Reuter-Haus in Marl-Hamm statt. Beim politischen Kehraus 2018 waren wieder über 200 Gäste dabei und amüsierten sich prächtig. Leider mussten wegen der Raumenge wieder zahlreiche Kartenwünsche abgewiesen werden – schade!
Gleich zu Beginn der Veranstaltung bewiesen Bettina Hartmann als „GroKo-Käppchen“ und Andreas Täuber als „Wolf“ ihr Talent für bissige Satire – klasse gemacht! Sie nahmen die Geschehnisse rund um die Koalitionsverhandlungen und die Bundespolitik auf die Schippe. Für musikalische Unterhaltung sorgte die SPD-eigene Band „Die roten Hosen“, die vier Musiker und Sängerin Johanna konnten mit witzigen Schlagerparodien überzeugen. So wurden alles Redner des Abends musikalisch angekündigt.
Als erster Redner durfte Bürgermeister Werner Arndt in die Bütt. Nach einer humorvollen Spitze über die Personalquerelen in der eigenen Bundespartei schaute Werner Arndt nach vorn und verwies auf viele politische Erfolge der SPD in Marl. Darunter insbesondere die Ansiedlung von Metro und Arvato, die großen Fortschritte bei der Sanierung des städtischen Etats sowie das beschlossene, Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK). „Aktuell macht es richtig Spaß, Bürgermeister in Marl zu sein, weil vieles gut voran geht“ so der Bürgermeister. Gemeinsam könne man noch viel schaffen, so Werner Arndt weiter.
Kämpferisch wurde es beim Auftritt von Michael Groß, Marls SPD-Vorsitzender und Bundestagsabgeordneter. Er berichtete aus dem Berliner Politikbetrieb und den Koalitionsverhandlungen von CDU und SPD. Für die Bereiche Wohnen und Städtebau gehörte Groß zum Verhandlungsteam der SPD und konnte somit aus erster Hand berichten. Er appellierte an die SPD-Mitglieder nicht zu vergessen, wo der politische Gegner stehe. In der anschließenden Pause wurde dann für alle Gäste Bratkartoffel, Mattjes und Brathering serviert, echt lecker.
Als letzter Redner trat Marls SPD-Fraktionsvorsitzender Peter Wenzel ans Mikrophon. Er berichtete über „närrische“ Ratsanträge verschiedener Ratsfraktionen und stelle deren Sinnhaftigkeit in Frage. Für seinen launigen Vortag erhielt er viel Beifall. Anschließend übernahmen die Mitglieder des insel-Kabaretts um Frontfrau Ulla Krehut das Kommando und zeigten ihr komödiantisches Geschick. Das Publikum war vollauf zufrieden, ein schöner Abend. SPD Helau!