Unbedingt den Fernseher einschalten: „Der lange Abschied von der Kohle“ ist der Name einer Dokumentation im WDR-Fernsehen. Gesendet wird sie am kommenden Freitag, den 5. Januar 2018, von 20.15 – 21.45 Uhr.
Wir erinnern uns: am 18. Dezember 2015 wurde die letzte Lore Steinkohle gefördert auf dem Bergwerk Auguste Victoria in Marl. Nach 116 Jahren Kohleförderung in unserer Stadt war damit endgültig Schicht am Schacht. Im Dezember 2018 wird auf den beiden Schachtanlagen „Prosper Haniel“ in Bottrop und „Anthrazit Ibbenbüren“ die allerletzten Tonnen Steinkohle gefördert, dann geht ein großes Kapitel der deutschen Industriegeschichte zu Ende – und noch viel mehr.
Wie fühlt sich der Abschied von der Kohle an? Um das ganz hautnah mitzuerleben, haben die Filmemacher Werner Kubny und Petra Neukirchen ab Herbst 2015 einige Bergleute der Zeche Auguste Viktoria über Wochen bis zur Schließung ihres Standorts begleitet. Sie haben spektakuläre Bilder von den Arbeitsplätzen in 1200 Metern Tiefe und vom aktuellen HighTech-Abbau eingefangen und beobachtet, wie die Bergleute miteinander und mit dem Gedanken an den Abschied umgehen.
Der Dokumentarfilm spannt einen Bogen von der Kohlekrise Ende der fünfziger Jahre, von „wilden“ Zechenschließungen, von Streiks im Ruhrgebiet und Demonstrationen in Bonn, über die Gründung der RAG, die als Dachorganisation des Steinkohlebergbaus den unaufhaltbaren Ausstieg sozial abfedern sollte, bis zu immer neuen Kämpfen der Bergleute und ihrer Gewerkschaft IG-BCE um ihre Arbeitsplätze und zum Beschluss der Politik zum endgültigen Aus für den Steinkohlebergbau.