Der „Marler Medienpreis Menschenrechte“ – kurz „m3“ genannt – wird seit 2001 in Marl als Preis der deutschen Sektion von AMNESTY INTERNATIONAL (ai) vergeben für TV-, Radio- und Printbeiträge, die in Deutschland veröffentlicht wurden. Der undotierte Preis würdigt Beiträge, die in außergewöhnlicher Weise das Thema Menschenrechte behandeln, durch eine aufrüttelnde Nachricht, nachhaltige Dokumentation oder die gelungene Umsetzung des Themas in eine fiktive Handlung, aber auch die überzeugende Darstellung oder Sprecherleistung, ein außergewöhnliches Interview oder ein bemerkenswerter Kommentar zählen dazu.
Samstagnachmittag wurde der Preis bereits zum 10. Mal vergeben. Dazu empfing die ai-Gruppe „Kreis Recklinghausen – Bezirk 3469 Ruhrgebiet Mitte “ gut 120 Gäste im Ratssaal des Rathauses Marl. Darunter viele Mitglieder, Preisträger und Medienschaffende, Markus N. Beeko, Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland, Bürgermeister Werner Arndt sowie Vertreter der FDP/BUM – und der SPD-Fraktion. Andere Ratsfraktionen zeigten leider kein Interesse an der Veranstaltung. Moderiert wurde die Preisverleihung von ai-Gruppensprecher Ralf Opalka und WDR-Moderator Matthias Bongard. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung vom Duo Pea (Gesang) und Pat (Gitarre).
In seinem Grußwort hob Werner Arndt die Aktualität des Preises hervor: „Tagtäglich erfahren wir von menschenrechtsverletzenden Zuständen und neuen Angriffen auf die Demokratie. Der Medienpreis ist heute vielleicht wichtiger denn je“. Während der Preisverleihung erinnerte amnesty an die türkische Menschenrechtlerin und ai-Generalsekretärin Idil Eser. Sie und acht weitere Menschenrechtsverteidiger wie der Deutsche Peter Steudtner befinden sich seit dem 18. Juli in türkischer Untersuchungshaft. Am Veranstaltungstag „feierte“ Eser ihren Geburtstag – im Gefängnis! Ein Grund für die Versammlung, an die Inhaftierte ai-Aktive zu erinnern.