Gestern hatte die Partei „Bündnis 90/Die Grünen“ in den sozialen Netzwerken sinngemäß behauptet, auf der Brinfortshalde in Marl würde demnächst eine „Giftmüllhalde“ errichtet, entsprechende Beschlüsse seien bereits getätigt. Diese Meldung bei Facebook ängstigte und beunruhigte viele Marler Bürgerinnen und Bürger, besonders in den Stadtteilen Hamm und Hüls. Einige Kommentare bei FB hielten diese Meldung allerdings für eine bloße Wahlkampfaktivität der Grünen.
Heute der Faktencheck durch den Bürgermeister: Ich habe persönlich den Flächeninhaber der Halden, die Ruhrkohle AG (RAG), und den Regionalverband Ruhr in Essen (RVR) dazu befragt. Fest steht: die Behauptung der Grünen ist eine Falschmeldung. Die entsprechende Kopie einer Pressemeldung des RVR füge ich bei.
Erfahren habe ich heute aber auch, dass der inzwischen abgewählte grüne Umweltmister Johannes Remmel höchstpersönlich ein Gutachten bei der RAG in Auftrag gegeben haben soll, die künftige Nutzung von Bergbau-Halden als Deponiestandorte zu untersuchen. Nicht verwerflich, aber interessant – oder?
Im interfraktionellen Arbeitskreis Marl 2025 habe ich heute Nachmittag den anwesenden Lokalpolitikern aus 6 Fraktionen auf Anfrage über meine Recherche berichtet. Die Empörung über die „Panikmache“ (Zitat) der Grünen war groß, sie wurden heftig kritisiert. Die Grünen fehlten heute in der Sitzung, sicher nur ein Zufall.
Klar ist, jede/r macht mal einen Fehler, auch Politiker. Im Wahlkampf ist die Verführbarkeit für politische Akteure auch größer als sonst, mal über das Ziel hinauszuschießen. Aber ist das der richtige Weg? Vielleicht sind die Grünen ja gutgläubig einer gezielten Falschinformation, durch wen auch immer, erlegen? Vielleicht haben sie eine korrekte Info aber auch nur falsch interpretiert? Wie auch immer – sie sollten ihre Meldung bei Facebook löschen und sich bei den Bürgern entschuldigen, die sie gestern verschreckt haben. Oder?