Evonik wird im Chemiepark Marl ein neues hocheffizientes und modernes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk errichten. Damit beendet der Spezialchemiekonzern nach mehr als 80 Jahren die Erzeugung von Strom und Dampf auf der Basis von Steinkohle in Marl und senkt seinen CO2-Ausstoß um bis zu eine Million Tonnen pro Jahr. Die direkten jährlichen Treibhausgasemissionen seiner Anlagen weltweit werden so um fast ein Fünftel reduziert.
Am 30. August haben Evonik und Partner Siemens die Verträge für den Bau des aus zwei Blöcken bestehenden Kraftwerks unterzeichnet. Der Baubeginn ist noch für dieses Jahr geplant, voraussichtlich im Jahr 2022 soll die hocheffiziente und hochflexible Anlage, die Strom und Dampf in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt, in Betrieb genommen werden. Ihr Wirkungsgrad soll bei über 90 Prozent liegen. Das Projektvolumen liegt im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Evonik betreibt die Anlage im Verbund mit den bereits vorhandenen Erdgaskraftwerken.
„Die Modernisierung unseres Kraftwerksparks ist ein wesentlicher Baustein für die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele von Evonik“, betont Thomas Wessel, Personalvorstand und Arbeitsdirektor von Evonik. „Das zentrale Klimaziel von Evonik ist, unsere absoluten Treibhausgasemissionen bis 2025 gegenüber dem Basisjahr 2008 zu halbieren.“
Mit dem neuen Kraftwerk stellt Evonik zudem langfristig die wirtschaftliche und zukunftsfähige Energieversorgung für den Chemiepark Marl, den größten Produktionsstandort von Evonik, sicher. Für die Produktion im Chemiepark ist neben dem Strom insbesondere die Dampferzeugung wichtig. Die Anlage hat eine Leistung von 180 Megawatt Strom – das entspricht dem Strombedarf von fast 500.000 Haushalten – und kann bis zu 440 Tonnen Dampf pro Stunde erzeugen.
Bürgermeister Werner Arndt begrüßte die Entscheidung für Marl. „Diese Investition leistet neben weitere Investitionsentscheidungen einen wichtigen Beitrag zur Zukunft des Standortes Marl und seiner Arbeitsplätze“. Außerdem sei der Umstieg auf ein Gaskraftwerk ein wertvoller Baustein für die Energiewende, so Werner Arndt. Aus dem Dampfverbundnetz des Chemieparks werden auch zukünftig rund 2.000 Haushalte mit umweltfreundlicher Fernwärme versorgt, u.a. das Rathaus.