Unter dem Motto „Wie geht es weiter mit Marl-Hamm“ veranstaltete der SPD-Ortsverein Marl-Hamm gestern eine Bürgerversammlung. Gut 120 Bürgerinnen und Bürger kamen in das Lutherhaus des VfL Hüls am Marktplatz. Moderiert wurde die Veranstaltung von den beiden SPD-Ratsmitgliedern Bettina Hartmann und Andreas Täuber. Als sachkundige Gesprächsteilnehmer waren Michael Groß (MdB), Jens Vogel und Peter Wenzel von der SPD Marl sowie Bürgermeister Werner Arndt dabei.
Angesprochen wurden zahlreiche Themen aus dem Stadtteil. Beklagt wurde unter anderem die Entwicklung des Marktplatzes und der Lutherkirche. Der neue Eigentümer der ehemaligen evangelischen Kirche – die Marler Immobilienfirma RUDIMO – wurde für das ungepflegte Umfeld der Kirche gerügt. Ein Vertreter der Firma notierte sich diese Beschwerde und erläuterte zugleich die beabsichtigten Planungen. Angedacht sind der Bau von Wohnungen im alten Kirchgebäude und neue, öffentlich geförderte Reihenhäuser zur Miete. Der Name des Projekts lautet Luther-Wohnpark.
Der Bezirksbeamte der Polizei Michael Lotze war ebenfalls vor Ort und konnte den Bürgern fachliche Hinweise und zugleich Entwarnung geben. Aus polizeilicher Sicht sei Marl-Hamm absolut kein Kriminalitätsschwerpunkt. Im begründeten Bedarfsfall solle sich der Bürger aber nicht scheuen, Telefon 110 zu wählen, und die Polizei um Hilfe zu bitten. Angeregt wurde auch der Einsatz der städtischen Streetworker im Stadtteil, um „schwierige“ Jugendliche anzusprechen.
Heinz-Gerd Paschke vom gleichnamigen Schuh- und Orthopädiehaus, Bernd Kaczor als Chef der Werbegemeinschaft und Apotheker Rainer Namockel berichteten über Probleme des Einzelhandels im Stadtteil. Eine Belebung des Wochenmarktes sei aus ihrer Sicht wünschenswert, darin war man sich einig. Michael Groß (MdB) verwies auf ein Förderprogramm des Bundes zur Revitalisierung solcher Plätze – eine gute Idee. Angeregt von den Bürgern wurde ebenfalls ein Seniorenheim, hier gäbe es in Hamm keine Angebote wurde beklagt.
Viel Zuspruch erhielt Bürgermeister Werner Arndt für seine Feststellung, dass der Stadtteil viel besser sei, als sein Ruf. „ Es ist bedauerlich“ so Werner Arndt „dass Hamm immer wieder schlecht geredet würde.“ Selbstverständlich gäbe es Mängel, die auch behoben werden müssten, diese seien aber nicht stadtteilspezifisch. Ausdrücklich lobte er Engagements wie den Biergarten St. Franziskus und die Aktivitäten der Schulen, Kindergärten und Vereine im Stadtteil.
Zum Schluss erhielt Freddy Schoknecht von der Bürgerinitiative Hamm das Wort und berichtete über die Absicht von Ruhrkohle AG und RVR, auf der Bringfortshalde eine Deponie für Bauschutt zu erreichen. Nach zweieinhalbstündiger, sehr sachlicher Diskussion, beendete SPD-OV-Vorsitzender Andreas Täuber die Veranstaltung. Im Notizbuch der SPD und des Bürgermeisters waren zahlreiche Anregungen und Sorgen aus dem Stadtteil aufgenommen worden. Diese gilt es jetzt abzuarbeiten. Zu begrüßen ist, dass die Hammer SPD so nah bei den Problemen der Menschen im Stadtteil ist – ein Lob dafür vom Bürgermeister.