Samstagnachmittag durfte ich einer besonderen Feier beiwohnen. Die Frentroper Schützen weihten ihren „Ort der Erinnerung“ ein. Menschen verarbeiten ihre Trauer ganz unterschiedlich. An diesem Ort können die Schützenbrüder und ihre Angehörigen Erinnerungen wachhalten an einen lieben Verstorbenen des Vereins. Auf drei Holzstelen sind Plaketten mit den Namen der Verstorbenen zu lesen, auch der Königspaare vergangener Jahre.
Für die Andacht und Einsegnung waren die katholischen Pfarrer Marius Mirt und Johannes Bengfort verantwortlich. Vorsitzender Stefan Rüter begrüßte die Anwesenden, darunter auch das Königspaar Christopher und Andrea sowie General Berthold Böcker und Hofmarschall Fritz Schroer. Dankesworte sprachen Werner Wiebringhaus und Christoph Winkel. Die Jagdhornbläser im Hegering Marl setzen den musikalischen Rahmen. Ich war als Bürgermeister eingeladen, ebenfalls zu sprechen. Dabei lobte ich besonders das ehrenamtliche Engagement im Verein.
Zahlreiche Schützenbrüder um Werner Wiebringhaus zeigten in ihrer Freizeit viel Einsatz, haben die Erinnerungsstätte konzipiert und baulich umgesetzt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und beeindruckt! Familie Leineweber hat das Grundstück zur Verfügung gestellt, andere Mitglieder haben die Idee finanziell unterstützt. Dieser Platz ist neben der wichtigen Erinnerungskultur auch ein Stück Vereinsgeschichte der Frentroper Schützen.
An diesem Beispiel sehen wir wieder einmal, dass unsere Gesellschaft ohne Ehrenamt kaum existieren könnte, zumindest nicht so, wie es hier in Marl und in Frentrop der Fall ist. Oder wie es Johannes Rau einst formulierte: „Das Ehrenamt ist der Kitt unser Gesellschaft“. Dafür ein ganz großes Dankeschön des Bürgermeisters allen Beteiligten – hier und an anderer Stelle.