Der Chemiepark Marl hat die Bahnschienen des stillgelegten Bergwerks Auguste Victoria übernommen. Der Erwerb umfasst die Gleisanlagen zwischen dem Bahnhof Marl-Sinsen und dem Chemiepark, der damit an die wichtige DB-Hauptstrecke vom Ruhrgebiet in Richtung Hamburg angeschlossen ist.
Damit verfügt der Chemiepark über einen zweiten Anschluss an das Schienennetz der Deutschen Bahn und verbessert die Verfügbarkeit des Transportweges Bahn. Darüber hinaus bietet die neue Strecke perspektivisch Wachstumsmöglichkeiten im Hinblick auf die zu erwartenden Mehrverkehre.
In den vergangenen Wochen wurden die vorhandenen, bis zu 50 Jahre alten Gleisanlagen saniert oder neu hergerichtet. Insgesamt 6 km neue Gleisstrecke wurde von Spezialfirmen verlegt. Auch der beschrankte Bahnübergang an der Römerstraße würde ertüchtigt.
Heute wurde die Bahnstrecke offiziell seiner Bestimmung übergeben. An der kleinen Feier nahmen neben Medienvertretern auch Standortleiter Dr. Jörg Harren, Gregor Hetzke (Evonik Technology & Infrastructure GmbH), Christian Weber (Leiter Service Center Bahn Evonik) und Bürgermeister Werner Arndt teil. Künftig werden im Durchschnitt 8 Züge pro Tag die Strecke befahren. Dabei setzt der Chemiepark auf neue, geräuscharme Güterwagen.
Für Werner Arndt ist die stärkere Nutzung der Bahn ein Beitrag zum Klimaschutz, denn sie gehöre zu den umweltfreundlichsten Verkehrsträgern überhaupt. Die Bahn sorge für eine Entlastung des Straßennetzes und Anwohner würden geschont durch weniger Lärm. Auch für die Entwicklung von Gate.Ruhr sieht der Bürgermeister Vorteile: „Die Erschließung des Gate-Ruhr-Geländes wird durch die neue Strecke möglich. Der trimodale Anschluss ist wichtig für die Vermarktung der künftigen Industrie- und Gewerbefläche.“
Nach dem offiziellen Akt ging es per Diesellokomotive von Marl-Sinsen über die neue Bahnstrecke in den Chemiepark zum dortigen Güterbahnhof. Ein tolles Erlebnis, Sinsen, Lenkerbeck und Hüls aus einer anderen Sicht zu erleben.