Samstagnachmittag, Punkt 15:30 Uhr geht der Alarm ein: es brennt in einem Einfamilienhaus auf der Frentroper Straße 5. Dichter Rauch dringt aus der Tür, mehrere Personen, auch Kinder und der Hund der Familie werden vermisst. Schon kurze Zeit später trifft der Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr Polsum ein mit allen Einsatzfahrzeugen, Martinshorn und Blaulicht.
Kurz wird die Lage erörtert, dann erfolgen erste Anweisungen an die Mannschaft durch Einsatzleiter Daniel Stappert, stv. Löschzugführer der FF Polsum. Trupps mit vollem Atemschutz verschaffen sich Zugang zum verqualmten Flur, wollen die Vermissten bergen und den Brand im Haus bekämpfen. Die sichere Wasserversorgung zum nächste Wasserhydranten muss sichergestellt werden. Ein Teil der Mannschaft muss somit für eine verlässliche Wasserversorgung sorgen, Schlauch an Schlauch wird gekoppelt, zügig steht die wichtige Verbindung. Alles lauft sehr routiniert und professionell ab.
Der Einsatz der Angriffstrupps unter Atemschutz ist selbst für geübte Feuerwehrleute eine hohe, vor allem auch körperliche, Beanspruchung. Drinnen sieht man die Hand vor Augen kaum berichten die Einsatzkräfte, das Haus vom Keller bis zum Dachboden ist komplett verqualmt. Endlich werden die Vermissten gefunden und auf einer Trage nach draußen geborgen, auch der Haushund wird gerettet, alle sind wohlauf. Der Brandort wird gelüftet, dazu kommen mobile Lüfter zum Einsatz. Die Suche nach letzten Brandnestern beginnt.
So geschehen heute auf der traditionellen Herbstabschlussübung der Freiwilligen Feuerwehr Marl-Polsum. Mit gut 50 Feuerwehrmännern und -Frauen ist man angerückt. Dabei die Jugendwehr, auf die eine eigene, anspruchsvolle Übungsaufgabe in der Garage des Hauses wartete. Löschzugführer Werner Powierski, heute gestrenger Beobachter des Geschehens und der stv. Stadtbrandmeister Ralf Czejerek ziehen eine erste Bilanz – sie ist positiv! Als Bürgermeister war ich heute ebenso dabei wie die Altersabteilung des Löschzugs um Hubert Röhling sowie zahlreiche Ehepartner:innen mit Kindern.
Der Löschzug Polsum hat heute wieder einmal eindrucksvoll bewiesen, dass auf ihn Verlass ist im Einsatzfall. Die Arbeit der Feuerwehren, und damit auch der Freiwilligen Löschzüge, beschränkt sich längst nicht mehr auf die Bekämpfung von Bränden. Auch Einsätze zur Rettung aus lebensbedrohlichen Situationen, technische Hilfeleistungen bei Unwetterschäden und Unfällen, sowie Gefahrstoffeinsätze erfordern neben einer guten technischen Ausstattung eine intensive und umfangreiche Aus- und Fortbildung.
Nach dem Einsatz trifft man sich am heutigen Abend im Gerätehaus zur Kameradschaftspflege. Dazu haben fleißige Hände ein leckeres Abendessen vorbereitet. Vielen Dank an den Löschzug der Freiwilligen Wehr Polsum für die Einladung zur Herbstabschlussübung. Man darf nie vergessen, dass hier ehrenamtlich für die Sicherheit in unserer Stadt gesorgt wird. Ich war wieder einmal positiv beeindruckt vom professionellen Übungsgeschehen am heutigen Nachmittag. Der Bürgermeister sagt Danke und „Gut Schlauch“!