Seit 20 Jahren gibt es bereits ein muslimisches Grabfeld auf dem Friedhof in Marl-Hamm. Gestern wurde ein alevitisches Grabfeld feierlich eingeweiht. Marl ist erst die vierte Stadt in Deutschland nach Hamburg, Berlin und Herford mit einem eigenen Grabfeld für Aleviten. Die Bauarbeiten dafür begannen zu Beginn des Jahres 2020, inzwischen wurden auch die entsprechenden Pflanzarbeiten abgeschlossen. Damit stehen auf dem Friedhof in Marl-Hamm insgesamt 32 ein- bis mehrstellige Gräber zur Verfügung.
Die Besonderheit des alevitischen Grabfeldes liegt in der speziellen Architektur und Lage. Das Grabfeld wurde zur mittleren Sonnenaufgangsrichtung ausgerichtet. In seine Gestaltung sind unter anderem Grundelemente des alevitischen Glaubens eingeflossen. Die schöne Bepflanzung spiegelt die vier Elemente Luft, Wasser, Feuer und Erde wieder. Ein Gedenkstein mit einem Spruch des Philosophen Yunus Emre ziert den Zugang zum Grabfeld.
Mit einer kurzen Zeremonie wurde das Feld jetzt eingeweiht. Unter den Gästen konnte die Vorsitzende der Alevi-Bektasi Gemeinde Marl e. V. Aynur Özcan den 1. Vorsitzenden des Geistlichenrates der Alevitischen Union Europa Cafer Kaplan, die beiden Vorstandsmitglieder der Alevitischen Gemeinde Deutschland Melek Şahin und des AABF-NRW Bektaş Şahin sowie Bürgermeister Werner Arndt begrüßen. Auch der Vorstand der Marler Alevitischen Gemeinde war vor Ort dabei.