Der 18.12.2015 war eine Zäsur für Marl und zugleich ein historisches, wenn auch „schwarzes“ Datum: Zum letzten Mal verlies auf dem Bergwerk Auguste Victoria heimische Steinkohle den Schacht. Der Bergmann Thomas Hahn aus Marl brachte es im Beisein zahlreicher Ehrengäste und Medienvertreter aus ganz Deutschland ans Tageslicht.
Einst gab es im Kreis Recklinghausen 22 Zechen, die das „schwarze Gold“ nach Übertage förderten, zwei davon in Marl mit AV und der Zeche Brassert. Heute erinnerte der Verein für Bergbautradition an dieses Datum und lud ehemalige AV-Kumpel ein. Gut 300 ehemalige Bergleute und wenige Offizielle konnte Vereinsvorsitzender Bernd Spiekermann heute im RAG-Bootshaus am Kanal begrüßen.
Der ehemalige Betriebsratsvorsitzende Norbert Maus hielt einen sehr emotionalen Rückblick. Weitere Grußworte sprachen „Kalle“ Auerhahn für die IGBCE und Bürgermeister Werner Arndt. Das Stadtoberhaupt dankte den Bergleuten für ihre Lebensleistungen. Marl sei auf Kohle gebaut, daher werden die Bergleute immer einen wichtigen Platz in unseren Herzen haben, so der Bürgermeister.
Der gebürtige Marler und Blues-Musiker Chris Kramer war auch dabei und spielte auf seiner Mundharmonika das Steigerlied – die heimliche Hymne des Ruhrgebiets. Nach der letzten Strophe gab es traditionell einen Schnaps für alle. Anschließend wurde es gemütlich. Bei kühlen Getränken und Bratwurst vom Grill wurde so mache gemeinsame Erinnerung ausgetauscht an gemeinsame Jahre auf dem Bergwerk Auguste Victoria. Ein herzliches Glückauf!