Vor 100 Jahren wurde wurde der Löschzug Sinsen der Freiwilligen Feuerwehr Sinsen gegründet, über 50 Männer trugen sich damals in die Liste der Freiwilligen ein. Fortan war der wichtige Feuerwehrleitspruch „retten-löschen-bergen-schützen“ in Sinsen auf eine gute Basis gestellt. Die Ausstattung der Wehr war anfangs noch schlicht, aufgrund fehlender Sirenen etwa fuhr die Gattin des Löschzugführers mit dem Rad durch Sinsen, und alarmierte bei Bedarf mit der Handglocke. Die Zeiten haben sich geändert: seit 2008 ist der Löschzug 4 in einem modernen Feuerwehrgerätehaus an der Schulstraße untergebracht und verfügt über insgesamt fünf Einsatzfahrzeuge (LF 10, HLF 10. DLA (K), WAFA, MTF).
Samstagabend wurde die Fahrzeughalle geräumt, Tische, Stühle, Technik und eine Getränketheke aufgebaut. Löschzugführer Stefan Uhlenbrock und sein Stellvertreter Olaf Horwarth hatten eingeladen, um den 100. Geburtstag der Freiwilligen gebührend zu feiern. Klar, dass die Mitglieder der Stammwehr, der Jugendwehr und der Ehren- und Altersabteilung samt Begleitungen vollständig angetreten waren. Dazu Gäste aus den Marler Löschzügen und aus Speckhorn, Sponsoren und Förderer des Löschzugs 4 und die Freund*innen der Freiwilligen Wehr aus Grömitz-Guttau. Stefan Uhlenbrock begann mit einen Vortrag zur Geschichte des Löschzugs und präsentierte Fotos und Dokumente der vergangenen 100 Jahre. Stadtbrandmeister Rainald Pöter berichtete über herausragende Brandeinsätze und Hilfeleistungen der vergangenen Jahre.
Bürgermeister Werner überbrachte die Gratulation der Stadt Marl und lobte das Engagement der Feuerwehrfrauen und -männer. „Ihr seid immer zuverlässig zur Stelle, wenn Menschen in Not sind und Hilfe gebraucht wird“ so der Bürgermeister. Und weiter „Die Bürger*innen von Sinsen und der gesamten Stadt dürfen sich glücklich schätzen, eine gut gerüstete Feuerwehr mit hohem Ausbildungsstand zu haben. Gerade in unserer Zeit, wo so viele Menschen nur an sich denken und wenig für die Gemeinschaft übrig haben, darf ich mit Freude feststellen, dass ihr bereit seid, Opfer- und Risikobereitschaft sowie Verantwortung in der Freiwilligen Feuerwehr zu übernehmen.“
Nach dem offiziellen Teil wurde es schnell gemütlich in der Fahrzeughalle. Ein DJ sorgte mit flotter Musik für gute Laune. 100 Jahre Löschzug Sinsen gaben Anlass für viele Gespräche bei Bier und Brause. Die katholischen Pfadfinder*innen des Stadtteils vom Stamm „Vasco da Gama“ sorgten für den Thekendienst, ihren Hunger konnten die Gäste bei Spanferkel, Sauerkraut und Kartoffelstampf stillen. Schön, dass mit Andrea und Peter Wenzel (beide SPD) sowie Thorsten Leineweber (FDP) auch Vertreter der Sinsener Lokalpolitik dabei wahren.
Aus Anlass des runden Jubiläums wurde an der Einfahrt des Feuerwehrgerätehauses ein neues (beleuchtetes) Hinweisschild „Feuerwehr Marl – Löschzug Sinsen“ aufgestellt. Der Entwurf dazu stammt von Herbert Thiel, den emsigen Sprecher der Ehren- und Altersabteilung. Bienenfleißig sammelte er dazu Spenden bei Betrieben und Firmen im Ortsteil für sein Projekt ein. Herzlichen Dank an Herbert Thiel für sein Engagement und auch den Sponsoren für ihre Unterstützung. Gut Wehr!